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Zwei Münchner Schriftsteller haben in diesem Bücherfrühling das gleiche Thema: Es geht in ihren Romanen um scheiternde Männer, um klassische Karrieristen, die für ihre Ziele Frau und Kinder immer hintanstellen. Die die Bedeutung familiärer Beziehungen verkennen und einsehen müssen, dass der Beruf nicht alles ist. Der Held im Roman "Alle, die du liebst" von Georg M. Oswald hat die eigentlich geliebte Ehefrau verloren, weil er dann doch genau das tat, was er nie wollte: dieses Klischeebild eines alternden Mannes mit junger Geliebten abzugeben. In Jonas Lüschers Roman "Kraft" versucht ein Philosophieprofessor in der fortschrittsgläubigen Welt des Silicon Valley das Preisgeld von einer Million Dollar zu gewinnen, in dem er in einem Vortrag beweist, was man dort gerne hören möchte: Dass wir in der besten aller Welten leben und Dank neuer Technik alles immer noch besser wird. Nicht, dass er an diese These glaubte, aber er benötigt Geld, um sich scheiden lassen. Vorgestellt werden also zwei Romane über Männer, die im Leben die Weichen falsch gestellt haben. Bumillo trifft sich dazu mit den beiden Autoren Georg M. Oswald und Jonas Lüscher beim Grillen, um bei Würstchen und Bier mit ihnen zu diskutieren, ob das konventionelle Männerbild zum Scheitern verurteilt ist, und ob sich nicht längst eine jüngere Männergeneration auf den Weg gemacht hat: Männer, die keine Lust haben, auf eine wichtige Seite ihres Lebens zu verzichten.
(BR Fernsehen)