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1942, mitten im II. Weltkrieg wird dem kleinen Marceli Budziejewski das Leben gerettet. Dessen ist er sich sicher. Aber wer war sein Retter? Wir machen uns mit dem heute 85-jährigen Berliner Polen auf eine Suche, an deren Ende er die rätselhafte Rettung seiner Familie aufklären kann - wenn auch auf ganz andere Weise, als er gedacht hat. Im März 1942 bekommt die Familie Budziejewski in Litzmannstadt/Lodz einen Umsiedlungsbefehl. Die polnischen Katholiken sollen Platz machen für einen Volksdeutschen. Von jetzt auf gleich - ein gängiges Prozedere der nationalsozialistischen Siedlungspolitik. Schon steht ein SS-Mann mit bewaffneter Gefolgschaft vor der Tür, um den Umsiedlungsbefehl sofort durchsetzen. Doch es kommt anders. Der Untersturmführer lässt sich erweichen und gewährt der Familie einen Aufschub. So können die Budziejewskis schließlich der Zwangsumsiedlung mit all ihren Unwägbarkeiten und Schrecken entkommen. Marceli Budziejewski ist sogar fest davon überzeugt, dass der SS-Mann ihm das Leben gerettet hat. Wer aber war der Mann, der sich der Familie gegenüber so außergewöhnlich human verhalten hat? Das möchte Marceli Budziejeweski endlich wissen und ihm bzw. seinen Nachkommen "Danke" sagen. Bislang schlugen alle Versuche, den "Retter" zu finden, fehl. Die einzige Spur: eine schwer zu entziffernde Unterschrift auf dem Umsiedlungsbefehl. Während der Suche mit dem "Spur der Ahnen"-Team erlebt Marceli viele Überraschungen, gewinnt neue Einsichten über die NS-Zeit in Litzmannstadt und damit auch neue Fragen. So erfährt er, dass seine Familie ins jüdische Ghetto umgesiedelt werden sollte. War die Familie jüdisch? Wie konnte Marceli dann als minderjähriger polnischer Jude überhaupt überleben? Vor allem stellt sich für ihn aber eine Frage: Kann er den eigenen Erinnerungen an die "glorreiche Rettung" durch einen SS-Mann trauen?
(mdr)
Länge: ca. 30 min.