Folgeninhalt
Was heißt es, alt zu sein? Michel Abdollahi macht den Praxistext Sie heißen Best-Ager, werden von der Werbewirtschaft umworben und von den jungen Menschen um ihre sichere Rente beneidet: Menschen über 65 Jahre. Doch was heißt es wirklich, alt zu sein, wenn die Glieder schwer werden, das Gehör und die Sehkraft nachlassen? Und wenn man vielleicht noch immer seinem Tagwerk nachgehen möchte oder auch muss? Michel Abdollahi macht im "Kulturjournal" den Praxistext und stellt fest: alt zu sein, ist ganz schön anstrengend! Alte Hits, neu arrangiert: Marius Müller-Westernhagen auf "Unplugged"-Tour im Norden "Freiheit", "Lass uns leben" oder "Sexy": Die Hits von Marius Müller-Westernhagen hat fast jeder im Ohr. Und gerade deshalb will der Musiker sie nun anders auf die Bühne bringen. Für sein "Unplugged"-Konzert 2016 hatte Westernagen die wichtigsten Songs aus vier Jahrzehnten neu arrangiert, neben akustischer Gitarre und Schlagzeug auch für Geige, Orgel, Akkordeon, Flöte und weitere Instrumente. Das Konzert in der Berliner Volksbühne war fast eine Art Familientreffen, seine Lebensgefährtin, seine Tochter und der alte WG-Mitbewohner Udo Lindenberg standen mit auf der Bühne. Jetzt geht Westernhagen mit den Unplugged-Versionen auf Tournee: am 1. September in Hamburg, am 20. Oktober in Hannover. Und die alten Hits sind Songs, die zeitlos geworden sind, fast wie neue Volkslieder der Deutschen. Der tägliche Wahnsinn Kita: Insiderbericht zweier Erzieherinnen "Ich möchte, dass Sie sich jeden Morgen vor meinem Kind zur Begrüßung hinknien, um ihm auf Augenhöhe zu begegnen!" Das bekommen Erzieherinnen heutzutage in den Kitas zu hören. Andere Kinder verteilen allmorgendlich ihr Müsli, wälzen sich einmal drin und führen dann einzelne Flocken zum Mund. Ein verwahrlostes Kind? Nein, die Eltern finden es toll, dass ihr Kind diese Erfahrung macht. Und wieder ein anderes Kind bezeichnet die Erzieherinnen als Schlampe, tritt diese, bespuckt sie. Beim Elterngespräch werfen die Eltern den Erzieherinnen vor, den Willen des Kindes brechen zu wollen. In ihrem Buch "Die Rotzlöffel-Republik. Vom täglichen Wahnsinn in unseren Kindergärten" (Ecowin) schreiben die ehemalige Erzieherin Tanja Leitsch und die Kita-Leiterin Susanne Schnieder über respektlose Kinder und überforderte Eltern. Verhaltensauffällige Kinder, die kommen immer öfter aus Akademikerfamilien. Denn diese Eltern sehen Erzieher als Dienstleister, die das übernehmen sollen, wozu die Eltern selbst keine Zeit mehr haben. Welche Auswirkungen das auf alle Beteiligten hat, darüber spricht das "Kulturjournal" mit den Autorinnen. Mehr zum Thema gibt es beim NDR Hörfunk und auf ndr.de/kultur zur Debatte "Mama, Papa, planlos?". Der Alltagswahnsinn einer Mutter: das "NDR Buch des Monats": "Sieh mich an" Die Tochter muss plötzlich von der Schule abgeholt werden, auf der Straße gibt es einen Unfall, die Eltern der Musikschüler nerven, und der Ehemann ist weit weg. Katharina führt das ganz normale stressige Leben einer berufstätigen Mutter. Und dann ist da noch dieser Knoten in der Brust, an den sie immer wieder denken muss. Aber zum Arzt geht sie trotzdem nicht. Die aus Kiel stammende Schriftstellerin Mareike Krügel hat einen temporeichen Roman geschrieben: "Sieh mich an" (Piper Verlag). Es geht um den täglichen Kampf und um die Frage, was aus den einstigen Träumen und Lebensentwürfen geworden ist. Wie kann man glücklich werden, wenn alles anders gekommen ist? "Sieh mich an" ist das "NDR Buch des Monats" im August. Zeitreise in die 1990er-Jahre: Charly Hübner in dem Spielfilm "Magical Mystery" Er ist Kriminalhauptkommissar beim "Polizeiruf 110", spielte einen DDR-Grenzer in "Bornholmer Straße", und er ist einer der Stars am Deutschen SchauSpielHaus in Hamburg. Jetzt begibt sich Charly Hübner auf eine wunderbare Zeitreise in die 1990er-Jahre: In "Magical Mystery" (Kinostart: 31. August) muss er als Karl Schmidt eine Horde durchgeknallter Techno-DJs durch Deutschland fahren. Schmidt lebte nach seinem Nervenzusammenbruch zurückgezogen in einer "Drogen-WG", aber für die alten Freunde ist er der ideale Fahrer, denn er darf keinen Alkohol trinken, keine Drogen nehmen. "Magical Mystery", nach dem Roman von Sven Regener, ist weit mehr als eine Hommage an die Anfänge der Technoszene. Dank des grandiosen Charly Hübner erzählt der Film die Geschichte eines Mannes, der wieder zurück ins Leben findet. "wahr. schön. gut.": Julia Westlake kommentiert die Kulturwoche Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat besonders aufgeregt? Was hat amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft: Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil.
(NDR)