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Samarkand - wie keine andere Stadt entlang der Seidenstraße verheißt sie den Zauber des Orients, erinnert an Minarette, Kamelkarawanen und Märchen aus 1001 Nacht. Die Wüstenstadt ist auch Ziel von Pilgern aus ganz Usbekistan. Zu ihnen gehören der weißbärtige Kodir Bekmurodow und seine Tochter Zümbüla. Sie leben rund 500 Kilometer von Samarkand entfernt in der schwer zugänglichen Bergregion Boysun an der afghanischen Grenze. Boysun ist eines der ältesten Siedlungsgebiete der Menschheit. Schon in der Steinzeit war dieser Landstrich bewohnt. Mythen, Rituale und alte Bräuche, die zum Überleben notwendig waren, wurden in der Abgeschiedenheit unwegsamer Hochtäler über Generationen weitergegeben und haben sich bis heute erhalten. Die UNESCO hat Boysun deshalb unter ihren Schutz gestellt. Wie ihre Vorfahren, die als Nomaden umherzogen, lebt die Familie von Kodir Bekmurodow einige Monate im Jahr in Jurten und betreibt Ackerbau und Viehzucht. Und wie seit Generationen üblich, bestimmen die Eltern die Zukunft der Töchter: Zümbüla, das jüngste von sieben Kindern, soll bald verheiratet werden. Die 17-Jährige aber hat eigene Vorstellungen und schwärmt für einen Reiter. Der Film lässt den Zuschauer teilhaben an ihren Träumen und Sehnsüchten und begleitet sie in ihrem Alltag. Der ist geprägt von der Freude auf ein Buzkashi-Reiterspiel, von einer strikten Trennung der Lebenswelten von Mann und Frau und vom Glauben an Schamanen. Trotz jahrzehntelanger Sowjetherrschaft konnte die kommunistische Ideologie diesen Urglauben der Bevölkerung nicht verdrängen. Der Film erzählt die Geschichte von Zümbüla und macht zugleich eine einzigartige Welt lebendig, die das usbekische Volk und seine Vorfahren geschaffen haben. Die meisten Usbeken sind bekennende Moslems, wie der Vater von Zümbüla. Mit einer Pilgerreise nach Samarkand erfüllt sich der 73-Jährige einen Lebenstraum. Seine Tochter nimmt er mit auf die Reise. Sie soll die Wüstenstadt Samarkand an der Seidenstraße sehen, bevor sie heiratet.