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Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos ist am Freitag, 26. Jänner 2018 auf Staatsbesuch in Österreich. Bundespräsident Van der Bellen will mit der Einladung den Respekt für die Friedensarbeit des Präsidenten ausdrücken. Unter seiner Führung hat die Regierung 2016 ein historisches Friedensabkommen mit den Rebellen unterzeichnet, für das der Präsident mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Seither gehen Entwaffnung und Re-Integration der früheren Kämpfer zügig voran. Die Schrecken des jahrzehntelangen Bürgerkrieges in Kolumbien werden langsam Geschichte: Als Paradebeispiel für die Schaffung einer Friedenskultur und -infrastruktur gilt ausgerechnet die einst gefährlichste Stadt der Welt, Medellín. Die frühere Drogenhochburg von Pablo Escobar ist zum Vorbild im Kampf gegen die Gewalt geworden und zum Motor des kolumbianischen Aufschwungs. Man setzt auf Begegnungszonen und ehrgeizige öffentliche Bauplanung in Absprache mit der Bevölkerung. Verwahrloste Armenviertel wurden mittels Seilbahnen und Rolltreppen erschlossen, auf den Hügeln Kindergärten, Parks, Büchereien und Museen gebaut. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich hat in Medellín Akteure dieser Verwandlung getroffen: Guerilleros, Militärs und Armee - Menschen, die sich bis vor kurzem bekämpft haben - diskutieren und kochen gemeinsam. Sogar eine Hochzeit wird gefeiert. "Wir müssen Begegnungsräume schaffen, denn mit Sicherheitskräften allein kommt man nicht weiter", erklärt der renommierte Kulturberater Jorge Melguizo, "Das Gegenteil von Unsicherheit ist das Miteinander."
(ORF)