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Antonio Chiviju ist 74 Jahre alt und lebt in dem Tzutuhilen-Dorf Santiago Atitlán. Er gehört zu den wenigen in seinem Dorf, die noch die Marimba spielen können, eine Art Xylophon. Es ist das wichtigste indianische Musikinstrument bei Riten und Tänzen. Santiago Atitlán, gelegen an einem See, der als einer der schönsten der Welt gilt, wird immer häufiger zum Ziel von Touristen. Doch die bleiben meist nur wenige Stunden, fotografieren und kaufen indianische Stoffe. Die Kultur der Tzutuhilen lernen sie nicht wirklich kennen. Die Marimba hören sie bestenfalls aus einem der Hinterhöfe klingen. Denn Antonio Chiviju und seine Kollegen spielen die Marimba fast nur noch in so genannten Bruderschaften, in denen die indianischen Traditionen besonders gepflegt werden. Das gleichförmige Spiel soll die Zuschauer in eine Art Trance versetzen, die sie den Göttern näher bringt. Selbst gebrannter Schnaps hilft dabei zusätzlich. Nordamerikanische Sekten, die in Guatemala missionieren, predigen gegen die indianischen Bräuche und das Marimba-Spiel - und sie haben großen Zulauf. Keiner von Antonio Chivijus Nachkommen will mehr Marimba-Spieler werden.
(hr-fernsehen)
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