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Siegfried Arand liebt es, unbekannte Wege zu beschreiten, historische Steige in Archiven aufzuspüren, Pfade zu finden. Der Geografie Lehrer ist auch Pfadfinder und die meisten Kilometer des neuen Jakobusweges durch das Eichsfeld gehen auf seine Kappe. 60 Betonstelen hat er mit seinem Verein schon an Weggabelungen aufgestellt, sie weisen die Richtung nach Santiago de Compostela. Arand selbst hat den wohl berühmtesten aller Pilgerwege noch nicht ganz bis zum Atlantik geschafft, seine Strecke teilte er in Etappen auf und gibt sich zehn Jahre dafür - 300 Kilometer fehlen ihm noch. Für die kleine Sehnsucht zwischendurch ist der Eichsfelder Jakobusweg mehr als ein Trost - es ist eine tiefe Heimaterfahrung. Siegfried Arand hält sich bei der Wegbeschilderung an die alten Landkarten der Pilger und gräbt die historische Strecke durch die Region wieder aus. Dabei schärft sich sein Blick für die vergessenen Hinweise am Wegesrand: Es finden sich Jakobuskirchen in den Ortschaften und Reste von Pilgerherbergen. So bringt der Weg in die Ferne den Eichsfeldern auch die Heimat ein Stück näher.
(mdr)