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Es ist ein schmaler Grat, auf dem sich Richter bewegen und schließlich im Namen des Volkes entscheiden. Gefühlte Gerechtigkeit und gefällte Gerichtsurteile - nicht selten liegen Welten dazwischen. Beispiele dafür gibt es viele: Der Kuckucksvater, der trotzdem Alimente für das Kind bezahlen muss. Die Patientin, die als Opfer eines Behandlungsfehlers mit einer Mini-Entschädigung abgespeist wird. Die Frau, die Jahrzehnte ihren Lebenspartner gepflegt hat, aber aufgrund eines Formfehlers im Testament beim Erbe leer ausgeht, während seine Kinder jahrelang mit Abwesenheit glänzten. Ganz zu schweigen von Justizirrtümern. Wer völlig unverschuldet in die Mühlen der Justiz gerät, bekommt pro abgesessenen Tag eine Haftentschädigung von 25 Euro, ist aber für sein restliches Leben gezeichnet. Wie gerecht geht es in deutschen Gerichtssälen zu? Hängt ein Urteil auch mit dem Geldbeutel des Angeklagten zusammen? Ist es überhaupt möglich, ein Urteil zu sprechen, das allen Beteiligten gerecht wird?
(SWR)