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Wenn in Schleswig-Holstein die Kohlernte beginnt, stehen Karl-Albert Brandt aus Dithmarschen die härtesten Wochen des Jahres bevor. "Kohlschnitt ist immer Terminarbeit", erzählt uns der Landwirt. Das Gemüse muss schleunigst geschnitten werden, denn wenn es zu groß wird, kann er es schlechter verkaufen. Dann weiß der 51-Jährige nicht, wie er die Hofkasse füllen soll. Wie viele Bauern aus der Region kämpft auch Brandt um seine Existenz. Zwei Jahre lang musste die Familie draufzahlen, so niedrig waren die Preise. "Das hält keiner lange durch", meint der stämmige Nordfriese. Doch unterkriegen lässt er sich so schnell nicht. Voller Tatkraft dirigiert der Bauer seine polnischen Erntehelfer, die seit Jahren zum Kohlschnitt auf den Hof kommen. Auf seine ausländischen Mitarbeiter lässt Brandt nichts kommen. "Die können wenigstens anpacken". Von deutschen Hilfskräften hält er gar nichts. "Die winken schon nach einem Tag mit dem Krankenschein", meint er. Der Hausherr selbst hingegen ist sich für keine Arbeit zu schade. Bei jeder Ernte schwingt auch er das Messer - manchmal stundenlang.
(NDR)