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Jeder zweite Mord in Deutschland bleibt unentdeckt. Die Gründe sind vor allem Arbeitsüberlastung, Desinteresse und Geldmangel bei Polizei und Staatsanwaltschaften, denn eine Obduktion bei einem zweifelhaften Todesfall kostet 500 Euro. Hinzu kommt: Die Ausstellung von Totenscheinen liegt hierzulande in der Hand der Hausärzte. Und die sind in der Regel nicht dafür ausgebildet, Mordspuren wie Würgemale, Strommarken und Vergiftungserscheinungen zu erkennen. Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mord an Senioren nicht entdeckt wird. So tötete eine Altenpflegerin aus Köln mindestens sechs ihrer Patienten mit einem Beruhigungsmittel. Auch in diesem Fall hatten Hausärzte den "natürlichen Tod" ihrer Patienten bescheinigt, erst beim letzten Mord alarmierten Angehörige die Polizei. Manfred Uhlig zeigt an diesem Beispiel, dass sich unentdeckte Serienmorde jederzeit wiederholen können.
(3sat)