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Über den Alpen ziehen sie wieder ihre Kreise. Und sie ziehen weite Kreise der Bevölkerung in ihren Bann: Bartgeier. Was macht den herben Charme des größten Vogels der Alpen aus? Wenn er einem mit Eleganz, Leichtigkeit und einer Flügelspannweite von nahezu drei Metern entgegensegelt, als ob ihn schroffe Felsen, Eisschlünde und die tiefe Abgründe des Hochgebirges nichts angingen, kann sich niemand seiner majestätischen Faszination entziehen. Und doch hatten ihn die Menschen gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Alpen ausgerottet: Im Kampf gegen eine feindliche Natur, in der Wölfe und Bären die mageren Viehherden bedrohten, war jedes Mittel recht. Auch Gifte. Damit wurden viele Arten der ursprünglichen Wildtierfauna ausgerottet. Unter ihnen die Bartgeier. Nun sind sie wieder da - dank eines internationalen Wiederansiedlungsprojekts, das seit über 30 Jahren um die 300 Bartgeier in die Alpen zurückgebracht hat. "NETZ NATUR: Im Kreis der Geier" zeichnet diese Erfolgsgeschichte nach, in der durch wissenschaftliche Begleitung unzählige Neuigkeiten zur Biologie der Bartgeier ans Licht kamen. Dank GPS-Sendern konnte etwa beobachtet werden, wie die Vögel Ausflüge bis nach Skandinavien unternahmen. Genetische Studien zeigen, dass in manchen Paaren die eheliche Treue nicht immer eingehalten wird, oder dass - wenn einer der Partner nicht kann - man sich eben anderswo behilft. So entsteht ein vielfältiges überraschendes Porträt von Vögeln, die wie kaum eine andere Art einen neuen Umgang mit der Natur im Land symbolisieren.
(3sat)