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Der britische Premier Boris Johnson bezeichnet den Brexit gerne als Sternstunde der direkten Demokratie, als Rebellion der kleinen Leute gegen die gesichtslose EU-Bürokratie. Seine Gegner sagen: Die Folgen für die Bürger, ebenso wie für Industrie, Handel und Finanzwirtschaft werden verheerend sein - besonders bei einem Hard Brexit und im Zusammenhang mit der Coronakrise. Aber es wird auch einige wenige Profiteure geben. Dieser Film zeigt bislang unbekannte Hintergründe des Brexits. Er belegt, dass es eine Kampagne für einen harten Brexit gab und gibt, die mit Geld aus den tiefen Taschen der britischen Finanzelite finanziert wurde. Hat diese kleine Gruppe gut vernetzter Geschäftsleute und Finanzinvestoren, deren Geld zum Teil aus dubiosen Quellen stammt, tatsächlich bestimmt, was "Brexit" für Großbritannien und die EU bedeutet? Shahmir Sanni, ein Insider und Whistleblower, sagt, das Ziel der Verfechter eines vollständigen Austritts aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion sei es von Anfang an gewesen, aus Großbritannien 'eine Art Singapur des Westens', eine komplett deregulierte Steueroase, zu machen. "Beim Brexit ging es immer um Deregulierung." Das hätte mit der tatsächlichen EU-Skepsis vieler Briten und den öffentlich propagierten Zielen des Brexit, 'die Kontrolle über das eigene Land zurückzugewinnen', nur wenig zu tun. Sonia Sodha, prominente Autorin des 'Observer', urteilt: "Es besteht eine massive Diskrepanz zwischen der politischen Elite, die für den Brexit ist, und den Menschen, die für den Brexit gestimmt haben." Die Dokumentation von Tom Costello schildert diese bislang verborgene Seite des Brexit mit den Einschätzungen von britischen und EU-Politikern, investigativen Journalisten und Ökonomen und wirft Licht auf ein Milieu aus geheimnisvollen Think-Tanks, dubiosen Graswurzelbewegungen und geschickt agierenden Lobbyisten, die mit allen Mitteln versucht haben, ihre Vision für die Zukunft Großbritanniens durchzusetzen.
(WDR)
ursprünglich für den 20.01.2021 angekündigt
Länge: ca. 45 min.