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Von Toten und Untoten: In dieser Ausgabe von "Druckfrisch" werden Christoph Ransmayrs "Der Fallmeister" und Dana Grigorceas "Die nicht sterben" vorgestellt. Außerdem empfiehlt Denis Scheck den Klassiker "Atomstation" von Halldor Laxness und Maik Brüggemeyers Bob-Dylan-Buch "Look Out Kid". Und wie immer: Der Kommentar zur aktuellen "Spiegel"-Bestsellerliste, diesmal Sachbuch.
Ein rätselhaftes Verbrechen in einer rätselhaften Welt. In seinem neuen Roman "Der Fallmeister: Eine kurze Geschichte vom Töten" erzählt Christoph Ransmayr von der Suche eines Sohnes nach seinem Vater, der fünf Menschen auf dem Gewissen haben soll. Als Schleusenwärter oder "Fallmeister" an einem großen Wasserfall hat er - absichtlich? - ein kleines Schiff in die Tiefe stürzen lassen. Der Sohn durchstreift eine zerfallende Welt, in der Klein- und Kleinststaaten ihren Nationalismus pflegen und in der das Wasser zur umkämpften Ressource geworden ist. Und er lädt selbst neue Schuld auf sich. Ein Zukunftsroman, könnte man denken, eine Dystopie. Aber die Welt in Ransmayrs Roman ähnelt in vielem allzu sehr unserer Gegenwart.
Ein Vampirroman? Aus der Gegend von Transsilvanien? Mehr Klischee geht nicht. Dana Grigorcea, die aus Bukarest stammt und in Zürich lebt, hat aus einem überkommenen und überstrapazierten Sujet ein sehr gegenwärtiges Buch gemacht: "Die nicht sterben". Eine junge Malerin kehrt nach dem Studium in Paris ins ländliche Rumänien zurück - nur um festzustellen, dass die Gespenster der Vergangenheit alles andere als tot sind. Der Mythos von Vlad, dem Pfähler, und die Hinterlassenschaft der kommunistischen Zeit unter Ceauscescu vermischen sich zu eine bedrohlichen Melange. Dracula-Tourismus, Korruption, Aberglaube und ein ganz realer Mord: Grigorcea entwirft ein aktuelles und doch aberwitzig überdrehtes Bild von Rumänien. Dass die Malerin selbst zum Vampir wird, wundert einen am Ende auch nicht mehr.
Ein rätselhaftes Verbrechen in einer rätselhaften Welt. In seinem neuen Roman "Der Fallmeister: Eine kurze Geschichte vom Töten" erzählt Christoph Ransmayr von der Suche eines Sohnes nach seinem Vater, der fünf Menschen auf dem Gewissen haben soll. Als Schleusenwärter oder "Fallmeister" an einem großen Wasserfall hat er - absichtlich? - ein kleines Schiff in die Tiefe stürzen lassen. Der Sohn durchstreift eine zerfallende Welt, in der Klein- und Kleinststaaten ihren Nationalismus pflegen und in der das Wasser zur umkämpften Ressource geworden ist. Und er lädt selbst neue Schuld auf sich. Ein Zukunftsroman, könnte man denken, eine Dystopie. Aber die Welt in Ransmayrs Roman ähnelt in vielem allzu sehr unserer Gegenwart.
Ein Vampirroman? Aus der Gegend von Transsilvanien? Mehr Klischee geht nicht. Dana Grigorcea, die aus Bukarest stammt und in Zürich lebt, hat aus einem überkommenen und überstrapazierten Sujet ein sehr gegenwärtiges Buch gemacht: "Die nicht sterben". Eine junge Malerin kehrt nach dem Studium in Paris ins ländliche Rumänien zurück - nur um festzustellen, dass die Gespenster der Vergangenheit alles andere als tot sind. Der Mythos von Vlad, dem Pfähler, und die Hinterlassenschaft der kommunistischen Zeit unter Ceauscescu vermischen sich zu eine bedrohlichen Melange. Dracula-Tourismus, Korruption, Aberglaube und ein ganz realer Mord: Grigorcea entwirft ein aktuelles und doch aberwitzig überdrehtes Bild von Rumänien. Dass die Malerin selbst zum Vampir wird, wundert einen am Ende auch nicht mehr.
(3sat)
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Deutsche TV-Premiere: So, 30.05.2021, Das Erste