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Wer Franken verstehen will, muss das Nürnberger Ur-Trauma kennen: den Verlust der reichsstädtischen Eigenständigkeit und die erzwungene Übergabe an Bayern - eine Niederlage, deren versteckte Chancen Nürnberg entschieden für sich zu nutzen wusste. Weißer und schwarzer Rauch steigen gleichzeitig in den sonnig kalten Sonntagshimmel Nürnbergs im Dezember 1835. Der Lokführer zieht grüßend seinen hohen Zylinderhut zum Zeichen, dass der Adler, die erste Lokomotive auf deutschem Boden, abfahrbereit ist. Mit unglaublichen sechs Personenwaggons und zwei Fässern Bier setzt sich das "Adler" getaufte Dampfross schnaufend in Bewegung. Die Menge jubelt, die Fahrgäste des vollbesetzten Zuges schwenken freudig erregt ihre Hüte. Der Traum einer Handvoll Visionäre, die, weil sie fest an ihre Sache glaubten, auch Aktionäre der Ludwigs-Eisenbahn waren, hat sich erfüllt. Schon die Zeitgenossen wollen in dieser ersten Fahrt das Symbolische sehen, dass damit eine neue Zeit beginnt und der Schienenweg schnurgerade in eine märchenhafte Zukunft führt. Dass diese Zukunft dann schneller kommen sollte und selbst die kühnsten Träume der Väter der ersten Eisenbahn in den Schatten stellen sollte, das, freilich, ist eine andere Geschichte.
(BR Fernsehen)
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Deutsch 576p - Keine geplanten Ausstrahlungen.