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Ende der 1950er Jahre begann die US-Armee unter strikter Geheimhaltung eine komplette Kleinstadt unter dem Eis Grönlands zu errichten: "Camp Century". Dazu wurde ein rund drei Kilometer langes Tunnelsystem errichtet und beinhaltete alles, was man im Alltag so braucht: ein Friseursalon, ein Kino, eine Bücherei, Wohnungen. Die große Menge an benötigtem Strom kam aus einem der ersten mobilen Atomreaktoren. Ziel des Unterfangens: Eine sichere Raketenbasis im Falle eines Krieges mit der UdSSR. Rund fünf Jahre lang wurde Camp Century bewohnt - doch die durch die Eismassen verursachten statischen Probleme waren zu gravierend. Die Folge: Das Lager wurde 1967 verlassen, der Reaktor abtransportiert. Seitdem ist der gesamte Komplex - inklusive einer enormen Menge an Abfall - unter einer über 30 Meter dicken Schnee- und Eisschicht begraben, darunter Atommüll, 200.000 Liter Diesel, sowie weitere hochgiftige Stoffe wie PCB. Durch den Klimawandel und damit verbunden das Auftauen der über Camp Century liegenden Schneeschicht könnte nun all dies in die Umwelt gelangen. Eine internationale Forschungsexpedition, darunter der Grazer Meteorologe Dr. Jakob Abermann, hat 2017 begonnen, genau dies zu untersuchen und installierte vor Ort in Grönland ein Messsystem bestehend aus verschiedenen Klima-Sensoren und einem "Eis-Radar". Welche Umweltgefahr geht von den Resten des Camps aus? Und wie könnte der hochgiftige und teils radioaktive Müll beseitigt werden?
(ServusTV)
Länge: ca. 47 min.