Folgeninhalt
Stammgäste, Wiederholungstäter und ein Debütant geben sich heute die Ehre in den "Mitternachtsspitzen". Gastgeber Jürgen Becker begrüßt Matthias Deutschmann, Rainer Pause und Norbert Alich, Claus von Wagner sowie seine Weggefährten Wilfried Schmickler und Herbert Knebel auf der Bühne im Alten Wartesaal unter dem Kölner Hauptbahnhof. Matthias Deutschmann, Jahrgang 1958, macht politisches Kabarett, seit "Strauß Kanzler werden wollte". Seit 27 Jahren steht er nun auf den Brettern, die die Welt bedeuten, und sammelt Auszeichnungen und Ehrungen für seine Soloprogramme, wie andere Leute Briefmarken. "Die Reise nach Jerusalem" nennt der Mann mit dem Cello sein elftes Programm. Es ist - natürlich - wieder ein hochpolitisches Programm zwischen allen Stühlen. Ob sein Kreuzzug tatsächlich bis nach Jerusalem führt, verrät Matthias Deutschmann heute in den Mitternachtsspitzen. Claus von Wagner ist knapp zwanzig Jahre jünger als sein Kollege und gehört zu den jungen Wilden der Szene, die die Politik abseits ausgetretener Pfade wieder entdeckt haben. Sein aktuelles Programm "Im Feld" ist Feldforschung live, ein Abschied von der heilen Welt. Für sein Solo über Verantwortung, Politik, Sex, Stiftung Warentest, Deutschland und den Gemützustand eines Endzwanzigers der Postmoderne wurde Claus von Wagner im vorigen Jahr mit dem Deutschen Kabarettpreis ausgezeichnet. 2007 bekommt er den Bayerischen Kabarett-Förderpreis. Heute gibt der gebürtige Oberbayer mit preußischen Wurzeln sei Debüt in den "Mitternachtsspitzen". Sie sind die rheinische Ausgabe der Marx-Brothers: Rainer Pause und Norbert Alich. Gut versteckt hinter den Kunstfiguren Fritz Litzmann und Hermann Schaderlappen ziehen die zwei Vereinsmeier und Biedermänner durch die Republik - versponnen, bekloppt und böse wie eh und je. Auch in ihrem neuen Programm "Zusammen halten" reiben sie sich wieder einmal an der Weltpolitik auf, sprechen das Unangenehmste aus, streiten sich wie die Kesselflicker - aber halten fest zusammen. Ihre Streitkultur gleicht der eines langjährigen Ehepaares. Heute suchen die beiden Generalisierer und Globalphilosophen eine Antwort auf die Frage, was das ist, was die Welt in ihrem Inneren zusammenhält.
(hr-fernsehen)