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Sie leben vorwiegend im Norden Deutschlands und halten auch in der zehnten Generation eines der dramatischsten und auch dunkelsten Kapitel der Salzburger Geschichte lebendig: die Vertreibung von rund 20.000 Salzburger Protestanten durch Erzbischof Firmian. "Glaube oder Heimat!" Das war die Wahl, vor der die Salzburger Protestanten vor 280 Jahren standen. 1731 erließ Firmian das Emigrationspatent und vertrieb so Bauern, Mägde, Knechte, Handwerker und Knappen aus Salzburg. Die meisten siedelten sich in Ostpreußen an, von wo sie 1945 vor der anrückenden Sowjetarmee wiederum flüchten mussten. Jedes Jahr kommen nun Nachfahren der vertriebenen Protestanten nach Salzburg, um hier in den Archiven nach ihren Vorfahren zu forschen und auch um ihre verloren gegangene Heimat zu besuchen. So manche finden dabei sogar den Weg zu jenem Hof, den einst ihre Vorfahren verlassen mussten, finden sich jetzt als "Gast im eigenen Haus" wieder. Diese Dokumentation begleitet einen Nachfahren der Vertriebenen auf seiner Spurensuche in Salzburg, zeigt Gedenkstätten und -veranstaltungen zur Protestanten-Vertreibung und besucht den Salzburger Verein bei seiner 100-Jahr-Feier in Bielefeld. Im Salzburger Verein organisieren sich 700 Nachfahren der Vertriebenen, um in ihrer Geschichte zu forschen, das Andenken hoch zu halten und auch um soziale Dienstleistungen für die Allgemeinheit anzubieten.
(ORF)
Länge: ca. 25 min.