Der Bockerer

Im Jahr 1968 hat sich Bockerer nach vielen Anläufen entschlossen, seine Haushälterin Anna zu heiraten. Gustl, den er nach Kriegsende als Sohn aufgenommen hat, hat in der tschechischen Kleinstadt Kostelec einen Fleischhauerladen aufgemacht und lädt die Bockerers ein, ihre Hochzeitsreise zu ihm und seiner Elena zu machen und an der Einweihungsfeier teilzunehmen. Der "Prager Frühling", von dem jetzt überall so viel geredet wird, verspricht schöne Flitterwochen und auch Freund Hatzinger wird auf die Reise mitgenommen. Schon bald nach der Ankunft in Kostelec muss Bockerer erkennen, dass der "Kommunismus mit menschlichem Antlitz" noch ein Wunschtraum ist. Gustls Schwester, die Studentin Milena, hat ihre Universitätsfreunde zur Feier eingeladen und noch in dieser Nacht wird das Haus überfallen und das neue Geschäft demoliert. Die Bockerers geraten plötzlich zwischen Stalinisten und hoffnungsfrohe Studenten. Als dann russische Truppen das Land besetzen, gibt es für die Bockerers nur noch den Weg zurück nach Hause. In den Straßen von Prag fließt Blut. Milena berichtet darüber im Fernsehen, ruft zum passiven Widerstand gegen die Besatzer auf und wird verfolgt. Bockerer kann seine Frau Anna, Gustl und Elena in die österreichische Botschaft retten, wo ein sicherer Transport nach Wien organisiert werden soll. Gustl weigert sich, nach Wien mitzufahren, er kann seine Schwester nicht im Stich lassen. Während Hatzinger mit den beiden Frauen Anna und Elena nach Wien abreist, machen sich Bockerer und Gustl auf den Weg zum Fernsehsender. Im letzten Moment gelingt es Bockerer, seinen Lieferwagen zum mobilen "Sender Bockerer" umzufunktionieren, und Milena kann weiter aus der besetzten Stadt berichten. Trotz großer Gefahr wird der Bockerer noch einmal zur "Stimme der Vernunft und Menschlichkeit".