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Molière schuf Figuren, die viel über das Wesen des Menschen erzählen und bis heute für viele Schauspieler Traumrollen sind. Man denke nur an den Geizigen oder den Menschenfeind. Und wenn man von der Belehrung des Zuschauers einmal absieht, brachte Molière die Menschen mit seinen Komödien vor allen Dingen zum Lachen. Deshalb verwundert es nicht, dass der französische Komiker und Schauspieler Michel Galabru, der als Gendarm an der Seite von Louis de Funès bekannt wurde und an der Comédie Française in vielen Molière-Rollen zu bewundern war, heute Molière als wichtigsten Dramatiker Europas vorstellt. Molières Credo ist zugleich sein Theaterprogramm: "Die Pflicht der Komödie ist es, die Menschen zu bessern, indem man sie amüsiert." Der französische Dichter, Theaterleiter, Regisseur und Schauspieler ist derjenige Dramatiker, der offenbart, wie lächerlich Menschen sind, die sich und ihre Probleme allzu ernst nehmen, sich überschätzen. Molière deckt mit seinen Figuren die schrecklichsten und die albernsten Eigenheiten der Menschen auf. Er erfand Charaktere, die viele Theaterschaffende nach ihm beeinflusst haben und viele heutige Theatermacher, wie den Dramatiker und Intendanten Olivier Py oder den Regisseur Jean-Pierre Vincent, nach wie vor faszinieren. Aber auch Schauspieler, etwa Michel Galabru, lieben Molière und seine Traumrollen: "Molière ist Frankreichs größter Dramatiker! Seine Charaktere auf der Bühne sind grundmenschlich, und man kann sie auch heute alle noch so wiederfinden." Wer an einen Geizigen denkt, denkt an Harpagon; wer an einen Menschenfeind denkt, denkt an Alceste. Und wer an Don Juan denkt, denkt an Molière.
(ZDFtheaterkanal)
