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Karate war beim Ministerium für Staatssicherheit Pflichtfach. Allerdings hat die Stasi die "Vorzüge" des fernöstlichen Kampfsports erst spät erkannt. Es musste erst ein 1,75 Meter großer Mann aus Halle kommen, der den Stasi-Oberen zeigte, wie es geht: Karl-Heinz Ruffert, Spitzname "Knochenkalle". Zwei seiner Lehrfilme für das MfS sind erhalten geblieben: Übungen von Grenzposten, die mit Karate Flüchtlinge aufhalten, eine Festnahme und das lautlose Töten in einem geheimen Trainingsgelände des Ministeriums bei Frankfurt/Oder. Karl-Heinz Ruffert, der "Dr. Karate" des MfS, blitzschneller Kämpfer mit drittem Dan, promovierter Sportlehrer. 1989 stand er kurz vor der Beförderung zum Oberstleutnant des Ministerium für Staatssicherheit. Er war es, der allen Ausbildern der DDR-Antiterroreinheiten Karatetechniken beibrachte, durch seine harte Schule mussten die Fallschirmjäger und Personenschützer, bei ihm lernten die MfS-Offiziere im Grenzeinsatz, wie ein Flüchtling mit ein paar punktgenauen Schlägen zur Räson gebracht werden konnte.
(mdr)