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Unter dem Druck der totalitären Regime des Stalinismus und des Faschismus gerieten Theaterkünstler in Spanien, Russland und Deutschland zunehmend in den Konflikt zwischen Widerstand und Anpassung. Zahlreiche Dramatiker und Regisseure gingen ins Exil. Doch die meisten von ihnen blieben in ihrer Heimat und begannen, sich mit den Nazis zu arrangieren, da sie keiner anderen Sprache als ihrer Muttersprache mächtig waren. Fortan durften keine jüdischen oder "linken" Autoren mehr gespielt werden, nur Klassiker und unpolitische Unterhaltungsstücke waren weiterhin erlaubt. Gustaf Gründgens, Bühnenstar des Jahrhunderts, wurde trotz seiner Verbindungen zu "linken" Künstlern Generalintendant des Berliner Staatstheaters und inszenierte - nicht nur auf der Bühne - ein geschicktes Doppelspiel. Währenddessen bediente sich das System selbst theatraler Mittel und machte den Staat zum monumentalen und grausamen "Staatstheater".
(3sat)