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Deutschland liegt in Trümmern, doch schon im Mai 1945 wird wieder Theater gespielt. Die Menschen suchen nach Unterhaltung und moralischer Erbauung. Unter dem Eindruck des Kalten Krieges taumelt dann das Theater zwischen den Welten: zwischen Erneuerung und Restauration, zwischen Atemholen und protestierendem Aufschrei. Gustaf Gründgens "Faust" mitsamt seiner Filmversion wird zur Legende. Brechts Arbeiten am Berliner Ensemble prägen über Jahrzehnte das Theater der DDR. Im westdeutschen Theater fasziniert und provoziert vor allem der zurückgekehrte Emigrant Fritz Kortner. Seine Inszenierungen prägen ab Mitte der 60er Jahre eine neue Generation von Regisseuren. In Italien gründet ein ehemaliger junger Partisan, Giorgio Strehler, das Piccolo Teatro im früheren Quartier der faschistischen Geheimpolizei. Das neue Menschen-Theater im einstigen Folterhaus will politisches Bewusstsein mit höchst artistischen und ästhetischen Ambitionen verbinden.
(3sat)