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Im Nordosten Tadschikistans liegt der Karakul im Gebirge Pamir. Frei aus Tadschikischen übersetzt heißt das: der schwarze See auf dem Dach der Welt. Die Menschen dort sagen, er wirke umso dunkler, je höher die Berge sind, von denen aus man auf ihn herabblickt. Und tatsächlich sind einige der Gipfel des Pamir über 7.000 Meter hoch. Der See selbst liegt fast 4.000 Meter über dem Meeresspiegel. Der Karakul ist bisher kaum erforscht und gibt den Experten zahlreiche Rätsel auf. Er soll vor etwa fünf Millionen Jahren durch einen gewaltigen Meteoriteneinschlag entstanden sein. Bis heute hat man aber keine Überreste vom Meteoriten gefunden. Auch die Ursache für den ungewöhnlich hohen Salzgehalt des Wassers im See ist nicht endgültig geklärt. Erstaunlich ist auch, dass es eine Eisschicht auf dem Grund des Gewässers gibt. Auch dafür gibt es eine schlüssige Theorie bisher nicht. Die tadschikische Provinz Berg-Badachschan, in der sich der Karakul befindet, gehört zu den am dünnsten besiedelten Regionen ganz Asiens. Zwar nimmt sie fast die Hälfte der Landesfläche ein, es leben allerdings dort nur etwa drei Prozent der tadschikischen Bevölkerung. Die Menschen am See gehören zur kirgisischen Minderheit Tadschikistans. Sie sind an das Leben in großer Höhe angepasst und verdienen ihren Lebensunterhalt vor allem mit der Yakzucht. Der Weg zum See führt über den berühmten Pamir-Highway, entlang der afghanischen Grenze nach Khorog, die Hauptstadt Berg-Badachschans. Von dort aus geht es über die Stadt Murghab und den 4.655 Meter hohen Ak Baital, den höchsten Pass der früheren Sowjetunion, zum Karakul.
(NDR)