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Als einen "Mann des entschiedenen Einerseits - Andererseits" charakterisierte die "tageszeitung" einmal den 1933 in Linz geborenen Schauspieler Walter Schmidinger und meinte, auf der Bühne zeige sich das daran, dass selbst seine größten Auftritte so einen "Ich bin ja eigentlich nur zufällig hier"-Gestus hätten. Gern spielt Schmidinger Figuren mit gebrochenen Seelen oder zerrissene Charaktere, Narren und Liebende. Auch als "eingebildetster Kranker aller Zeiten" entzückte Schmidinger die Kritiker, und nach eigener Aussage hat er, der seine eigene manisch-depressive Erkrankung nie verschwieg, in dieser Molière-Rolle "zu spielen versucht, dass jemand darauf besteht, krank sein zu dürfen". Als Regisseur sieht Schmidinger die Aufgabe des Theaters stets darin, "die großen Dichter der Weltliteratur zur Diskussion zu stellen". 2006 erhielt Walter Schmidinger den nestroy-Theaterpreis für sein Lebenswerk.
(zdf.kultur)