Folgeninhalt
Mit dem Schweizerischen Nationalpark als Kernzone des Naturschutzes hat das Val Müstair seit Oktober 2010 das Label eines Unesco-Biosphärenreservats erhalten: Es verzichtet auf industrielle, landwirtschaftliche und touristische Grossprojekte und hat sich auf allen Ebenen der sanften Nutzung der Natur verpflichtet. "NETZ NATUR" begleitet eine Gruppe junger Menschen bei ihrer Expedition ins brisante Thema von Mensch und Natur: Wie darf der Mensch die Natur nutzen, ohne sie zu zerstören? Wie prallen die verschiedensten Interessen bei der Nutzung aufeinander? Gibt es Kompromisse, die den Menschen im Tal ein gutes Auskommen und gleichzeitig die langfristige Erhaltung reichhaltiger natürlicher Lebensräume und ihrer Bewohner ermöglichen? Bis heute hat es die Bevölkerung geschafft, den Rom als einzigen Fluss in der Schweiz von der Quelle bis zur Schweizer Grenze unverbaut zu erhalten und gleichzeitig den Strombedarf des ganzen Tales mit Wasserkraft völlig unabhängig zu decken - eine wegweisende technische Pionierleistung dezentraler Stromproduktion, die dank enormer Überzeugungsarbeit engagierter lokaler Naturschützer und schliesslich auch der Kompromissbereitschaft der Elektrizitätswirtschaft möglich wurde. Bachforellen, Wasseramseln und Libellen danken dafür, und ein harmonisches Landschaftsbild blieb erhalten, das auch dem Tourismus förderlich ist.
(SRF)