Berg und Geist

Oswald Grübel zählt zu den wichtigsten Banker-Figuren weltweit. Er war CEO der beiden Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS. In Klosters, einem Ort in den Bündner Alpen, nimmt er Stellung zum Finanzplatz Schweiz und zum Zustand des Bankensektors, erzählt aber auch vom frühen Tod der Eltern und der Flucht aus der DDR.
Oswald Grübel wurde in Thüringen geboren und wuchs bei seiner Grossmutter auf einem Bauernhof auf; noch als Kind floh er in den 1950er-Jahren in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in die Bundesrepublik. Sein Wunsch war es, Ingenieur zu werden. Doch die Familie drängte auf eine Banklehre und bestimmte so den Anfang seiner steilen Karriere.
1970 zog Grübel in die Schweiz und war fortan bei der Credit Suisse tätig, wo er schliesslich CEO wurde und Rekordgewinne erzielte. 2009 wurde er als Sanierer zur UBS geholt und führte die Bank wieder in die Gewinnzone, trat dort aber nach einem Betrugsfall im Bereich Investmentbanking nach nur zweieinhalb Jahren von seinem Amt zurück. Neben den geschäftlichen Erfolgen sorgten immer wieder auch Grübels markante Voten zu Finanz und Politik für Schlagzeilen. Bemerkenswert war zudem sein mehrfacher Verzicht auf eigene Boni.