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Wenn Margo morgens aufwacht, hört sie neben sich die Atemzüge von Leopold. Mit ihm wird sie - wie jeden Tag - frühstücken, spazieren gehen und am Abend auf der Couch kuscheln. Leopold, der 17-jährige Mops, ist Margos einziger Gefährte. Als ihr Freund sie vor fünf Jahren wegen einer Jüngeren verließ, war es für Margo ein Schock. Trotzdem glaubte sie, nicht lang allein zu sein. Schließlich hatte sie immer Verehrer gehabt. Doch heute, mit 62, hat sich das verändert: Die Männer auf der Straße drehen sich nach den jungen Mädchen um, nicht nach ihr. Margo hofft, dass er irgendwann noch kommt: Der Mann, der nicht nur ihre Falten sieht, sondern auch die leidenschaftliche Frau, die sie geblieben ist. Monika dagegen hasst es, auf den Zufall zu warten. So energisch, wie sie 25 Jahre lang ihre Familie mit fünf Kindern gemanagt und nebenbei noch Karriere gemacht hat, sucht sie jetzt die Liebe für den Rest des Lebens. Mit Ende 40 hat sie ihren Mann und ihr kleines Dorf in Mecklenburg verlassen und ist nach Berlin gezogen. Statt ihrer Großfamilie erwartet sie nun jeden Abend eine leere Wohnung. Drei Jahre schon durchkämmt Monika systematisch den "Ameisenhaufen Berlin" nach einem Mann. Sie schaltet Anzeigen und chattet im Internet, geht tanzen und hat jede Woche ein bis zwei Dates. Doch die Partnersuche ist mit Enttäuschungen gepflastert: Männer erscheinen nicht zu den Verabredungen, sie sind zwei Köpfe kleiner als vorgegeben oder träumen von einer Blondine. So wie Margo und Monika fragen sich viele Single-Frauen in der Lebensmitte: Wo sind eigentlich die Männer in ihrem Alter, die als potenzielle Lebenspartner in Frage kommen?
(3sat)