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477

Nachtcafé

D, 1987–

Nachtcafé
SWR/Tom Oettle/Baschi Bender
Serienticker
  • Platz 180477 Fans
  • Serienwertung5 143504.75von 12 Stimmeneigene: –
717

Verfolgt von der Vergangenheit

Folgeninhalt
Ein dunkles Geheimnis, Schuld, die erste Liebe, früher Erfolg - die Vergangenheit wirft oft Schatten über das weitere Leben. Ein Gespräch darüber, wie man damit umgehen kann. Die einen quälen sich mit Selbstvorwürfen, kreisen gedanklich in der Vergangenheit, suchen nach Gründen für das Geschehene. Andere wiederum verarbeiten traumatische Erlebnisse, können verzeihen und schaffen Platz für einen neuen Lebensabschnitt. Wann macht es Sinn, Geheimnisse ruhen zu lassen? Wie schwer wiegen Schuldgefühle? Michael Steinbrecher fragt bei seinen Gästen nach. Zwölf Jahre ist es her, dass Tatjana Gsells Ehemann überfallen wurde und später verstarb. Damals hatten die Ermittler auch die Ehefrau des 46 Jahre älteren Millionärs im Visier, allerdings stellte sich der Verdacht als falsch heraus: "Die Gesellschaft behandelte mich wie eine Auftragsmörderin. Ich will um meinen guten Ruf kämpfen", so die Witwe des Schönheitschirurgen, die nach monatelanger Untersuchungshaft wegen versuchtem Autoversicherungsbetrug verurteilt wurde. Die Umstände des Falles Gsell werden aktuell juristisch wieder neu aufgerollt. Auch Marlis Böken lassen die Todesumstände nicht los. Ihre Tochter, die Offiziersanwärterin Jenny, kam 2008 auf dem Segelschulschiff "Gorch Fock" ums Leben. Für die Mutter bleiben auch heute noch viele Fragen ungeklärt: "Wichtig ist mir, zu erfahren, was genau passiert ist." Mehrere Klagen auf Wiederaufnahme des Verfahrens wurden abgelehnt. Heute hilft ihr bei der Verarbeitung ihres Schicksals die Arbeit für ihre Stiftung, die sie in Gedenken an ihre Tochter gegründet hat. Das Geschehene verfolgt auch Sascha Bisley. Prügeleien, Alkohol und Drogen dominierten seine Jugend. Mit 19 Jahren verletzte der damalige Hooligan einen Mann so brutal, dass dieser an den Folgen starb. Hinter Gittern setzte Bisley sich schonungslos mit seiner gewalttätigen Vergangenheit auseinander und schaffte die Kehrtwende: "Ich bereue, was ich getan habe. Die Tat verfolgt mich immer noch in meinen Träumen." Heute arbeitet der 41-Jährige als Sozialarbeiter. Detlev Zanders Leben stand vom ersten Augenblick unter keinem guten Stern. Hineingeboren in eine Alkoholikerfamilie wuchs er schließlich in einem pietistischen Kinderheim in Korntal auf. Und erlebte dort 14 Jahre lang die Hölle: Demütigungen und sexueller Missbrauch standen auf der Tagesordnung: "Mit Gummibärchen hat uns der Hausmeister gelockt, dann wurde ich regelmäßig im Fahrradkeller missbraucht. Schläge gab es von den Erzieherinnen, die sadistische Züge hatten", schildert der 53-Jährige, der aufgrund seiner Kindheitserlebnisse heute arbeitsunfähig ist. "Ein früher Missbrauch ist der Mord an der kindlichen Seele", sagt Psychologin Angelika Kallwass. Täglich kommen Patienten in ihre Praxis, die ein traumatisches Erlebnis hatten, oft bereits eine sehr lange Zeit Schuldgefühle mit sich tragen und mit der Aufarbeitung von einschneidenden Ereignissen zu kämpfen haben. Ein bedeutsamer Schritt auf diesem Weg ist, ihrer Ansicht nach, zu akzeptieren, dass der Schicksalsschlag immer ein Teil des Lebens bleiben wird. Viel wichtiger aber noch sei es, so die Psychoanalytikerin, sich selbst und den anderen vergeben zu können, denn: "Vergeben heißt nicht vergessen." Sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, das ist Max Rinneberg gar nicht möglich. Vor sechs Jahren stürzt er auf einer Treppe und schlägt mit dem Kopf auf. Als er im Krankenhaus wieder erwacht, sind seine bisher gelebten 17 Jahre komplett aus dem Gedächtnis gelöscht. Und auch nach vielen Therapien nicht wieder zurückgekehrt: "Ich habe ein großes Gefühl von Unvollständigkeit. Ich will ja wissen, wer ich bin, wer meine Freunde sind, wer zu meiner Familie gehört. Darauf keine Antworten zu finden, ist das Schlimmste." Ein Anruf stellte das Leben von Dieter Nelle komplett auf den Kopf: Nach 30 Jahren erfuhr der Theaterregisseur am Telefon, dass er einen Zwillingsbruder hat, von dem er bis dato überhaupt nichts wusste: "Ich war erschüttert, geschockt und tief berührt. Ich hatte mit so etwas im Leben nicht gerechnet." Diese Nachricht warf bei ihm viele Fragen bezüglich seiner eigenen Identität auf. Heute fühlt er eine ganz besondere Verbindung zu seinem Zwillingsbruder, die er nicht mehr missen möchte.
(3sat)
ursprünglich für den 06.03.2015 angekündigt
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Erstausstrahlungen
Deutsche TV-Premiere: Fr, 13.03.2015, SWR Fernsehen
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