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Die Dokumentation nähert sich einem zu Lebzeiten weitgehend unbekannten Künstler an, der mittlerweile als Wegbereiter der modernen Malerei gilt: Vincent van Gogh. Als der Niederländer im Sommer 1890 mit gerade einmal 37 Jahren einer sich selbst zugefügten Schussverletzung erlag, wurde zwar der Verlust in Kreisen der ästhetischen Avantgarde als höchst schmerzhaft empfunden, einen Käufer hatte aber bis dahin lediglich eines seiner Bilder gefunden. Als wenig später auch sein jüngerer Bruder und enger Vertrauter Theo starb, sah sich dessen Ehefrau Johanna van Gogh-Bonger mit der Sorge um den künstlerischen Nachlass ihres Schwagers betraut. Renommierte Experten wie Hans Luijten vom Amsterdamer Van Gogh Museum und Christopher Riopelle, Kurator der National Gallery in London, ordnen das fantastische Schaffen des von inneren Dämonen getriebenen Malers kunsthistorisch ein und würdigen die Rolle der Nachlassverwalterin für die Rezeption van Goghs. Vom Genie des künstlerischen Visionärs fest überzeugt, veräußerte sie seine Werke nur in äußerst kontrollierter Form und verlor niemals das übergeordnete Ziel der Mehrung seines Nachruhms aus den Augen. Erst kurz vor ihrem eigenen Tod trennte sie sich von der 'Vase mit 15 Sonnenblumen', der vielleicht populärsten Arbeit van Goghs, die seitdem in der National Gallery bewundert werden kann. Die von ihr vorgenommene Zusammenstellung und Herausgabe des Briefwechsels zwischen Vincent und Theo van Gogh tat ein Übriges, den Bekanntheitsgrad des niederländischen Malers nachhaltig zu steigern. Doch trotz der herausragenden Verdienste, die sich Johanna van Gogh-Bonger um die Pflege des künstlerischen Erbes Vincent van Goghs erwarb, bietet dessen Lebenswerk noch immer Raum für Geheimnisse und Überraschungen. Die Dokumentation blickt z. B. hinter die Leinwand des Ölgemäldes 'Sonnenuntergang bei Montmajour', das erst 2013 definitiv dem großen Meister zugeordnet werden konnte.
(GEO Television)