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Sahab Singh will Offizier bei der Bundeswehr werden. Er möchte nicht nur seinem neuen, deutschen, Vaterland dienen, sondern auch die Tradition seiner stolzen Sikh-Familie fortführen. Filmemacher Calle Overweg begleitet Sahab auf dessen Weg zum angehenden Offizier, der für den frischgebackenen Abiturienten einige Überraschungen bereithält. Sahab ist Spross einer alten Sikh-Familie aus Punjab. Sein Großvater war einst ein hochdekorierter Offizier der indischen Armee. So verpflichtet sich Sahab gleich nach dem Abitur und strebt ein Studium der Staatswissenschaften bei der Bundeswehr an. Er selbst sieht sich eher als Individualisten und hat sich vorgenommen, immer seine eigene Meinung zu vertreten. Auch weil seine Freunde und Lehrer bekennende Pazifisten sind, nagt ein Restzweifel in ihm. Wegen seines Äußeren wirkt Sahab Singh in den kargen Gängen der Bundeswehr-Kaserne Munster wie ein Exot. Aber vor einem Radikalschnitt seiner langen Haare, die den Sikhs als Heiligtum gelten, schreckt er nicht zurück. Doch dann steckt der Teufel wie so oft im Detail: Schütze Singh gilt nicht als besonders treffsicher, und die tägliche Routine zermürbt langsam aber sicher den Idealismus des jungen Mannes. Calle Overweg, Jahrgang 1962, verfolgte nach dem Abitur und seinem Pflichtdienst bei der Bundeswehr verschiedene Berufsanfänge: Landwirtschaft, Jura, Bankkaufmann. 1989 bis 1995 studierte er an der DFFB. Er lebt als Autor, Regisseur und Cutter in Berlin. Seine Filme wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem 3sat-Preis für den besten deutschen Dokumentarfilm 2003 für "Das Problem ist meine Frau". 3sat zeigt den Dokumentarfilm "Schütze Singh" als TV-Premiere im Rahmen der Reihe "Ab 18!", die mittels außergewöhnlicher filmischer Handschriften Geschichten vom Erwachsenwerden erzählt. Als nächste "Ab 18!"-TV-Premiere folgt am Dienstag, 13. Oktober um 22.25 Uhr "Kein Weg zurück".
(3sat)
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- Keine geplanten Ausstrahlungen.