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Die Bude, das Büdchen, der Kiosk - das ist ein wesentlicher Bestandteil des Alltags in Nordrhein-Westfalen. Mehr als die Hälfte aller bundesdeutschen Buden befinden sich im Ruhrpott, ein guter Teil der übrigen Kioske im Rheinland. Mit diesen Trinkhallen verbindet sich pralle Sozial- und Alltagsgeschichte. Sie sind das letzte Stück "living history" aus dem Industriezeitalter, früher waren die Pächter der Buden häufig Arbeitsinvaliden, heute sind es oft Türken, Italiener oder Griechen mit und ohne deutschen Pass; auffallend viele attraktive Kioske werden von Frauen geführt. Die Trinkhalle ist kommunikatives und soziales Zentrum in einem Stadtteil, generationenübergreifend; hier erfährt man alles wirklich Wissenswerte aus der nächsten Umgebung und hier kann man schnell und unkompliziert Teil einer ganz besonderen Gemeinschaft werden. Viele Kinder dürfen "anne Bude", "am Büdchen" zum ersten Mal allein einkaufen - meist die gemischte bunte Tüte -, Pendler trinken dort morgens ihren ersten Kaffee oder nach Feierabend das erste Bier, Handwerker treffen sich hier in der Pause und Rentner tauschen hier die Erinnerungen an große Zeiten aus. Und das ist längst nicht alles...
(hr-fernsehen)