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477

Nachtcafé

D, 1987–

Nachtcafé
SWR/Tom Oettle/Baschi Bender
Serienticker
  • Platz 33477 Fans
  • Serienwertung5 143504.75von 12 Stimmeneigene: –
767

Vom Terror getroffen

Folgeninhalt
Paris, Brüssel und zuletzt Nizza - die Bedrohung durch Terror in Europa steigt. Müssen wir uns künftig auf Einschränkungen im öffentlichen Leben einstellen? Und "Vom Terror getroffen" ist das Thema bei Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ. Viele haben das Gefühl: Es hört nicht mehr auf - ein Terroranschlag folgt auf den nächsten. Kaum ist in Paris nach den verheerenden Anschlägen halbwegs wieder Ruhe eingekehrt und Frankreich hat die EM überstanden, wird Nizza am Nationalfeiertag dem 14. Juli von einem heimtückischen Attentäter getroffen. Doch nicht nur Frankreich ist vom Terror heimgesucht: Seit dem 11. September 2011 zieht der islamistische Terror eine Blutspur durch die Welt und trifft auch viele Ziele in Europa: Madrid, Djerba, Istanbul, Paris, Brüssel, Nizza - die Liste wird immer länger. Angehörige und überlebende Opfer dieses Terrors sind oft bis heute schwer traumatisiert und haben große Probleme wieder in ein normales Leben zurückzufinden. Aber auch alle anderen fragen sich, ob ein Leben wie wir es gewohnt waren in vermeintlicher Sicherheit noch möglich. ist oder wir uns auf Zustände wie in Israel einstellen müssen, wo Anschläge in Cafés oder dem öffentlichen Nahverkehr an der Tagesordnung sind. Diese Ängste bleiben nicht ohne Folgen: An der Côte d'Azur sind bislang rund ein Viertel der Buchungen für diesen Sommer storniert worden, viele fragen sich, ob man sich noch wie bisher im öffentlichen Raum bewegen kann, ob es sicher ist zu fliegen, Bahn zu fahren, Straßenfeste oder ein Konzert zu besuchen. Das Nachtcafé stellt sich diesen aktuellen Fragen: Diese Woche spricht Michael Steinbrecher im Nachtcafé mit Überlebenden und Angehörigen von Terroranschlägen. Außerdem sind in der Sendung: die Traumaexpertin Sybille Jatzko, Risikoforscher Professor Ortwin Renn, der Sicherheitsexperte Wolfgang Bachler sowie Autorin Birgit Vanderbeke, die seit langem in Südfrankreich lebt. "Vom Terror getroffen", ist das Thema bei Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ am Freitag, 22. Juli 2016, 22 Uhr im SWR Fernsehen. Die Gäste Die Schriftstellerin Birgit Vanderbeke lebt seit mehr als 20 Jahren in Südfrank-reich und beobachtet, wie die Leichtigkeit des französischen Lebensgefühls nicht zuletzt durch den Anschlag in Nizza mehr und mehr einer depressiven, gesell-schaftlichen Schockstarre weicht. "Charlie Hebdo, Paris, Nizza - ich glaube, dass die Attentate das Zusammenleben verändern. Der Franzose neigt zum inneren Rückzug. Auf der französischen Seele liegt zunehmend ein Belag." Kerstin H. gehört zu denen, für die der Terror zur Lebenswirklichkeit wurde. Sie war am 22. März 2016 gemeinsam mit ihrem 5-jährigen Sohn in der Brüsseler U-Bahn, als einige Meter neben ihr der Sprengsatz explodierte. Mutter und Sohn überlebten den Anschlag, die Angst und Verunsicherung aber bleibt: "Ehrlicherweise haben die Terroristen bei mir ihr Ziel erreicht, ich habe Angst!" Sibylle Jatzko kümmert sich nach terroristischen Anschlägen und anderen Katastrophen um Betroffene und Angehörige. "Die Seele braucht Zeit, um wieder belastbar zu sein", weiß die Therapeutin. Ihr Ziel ist es, das Erlebte ins persönliche Lebenskonzept der betroffenen Menschen zu integrieren. Los werde man die Symptome sein Leben lang nicht mehr, so Jatzko. Diese Erfahrung macht auch Bettina Fischer. Beim Bombenanschlag von Djerba im Jahr 2002 kamen ihr Bruder und ihre Schwägerin ums Leben. Den schwerverletzten zweijährigen Neffen Niklas hat Bettina Fischer damals bei sich aufgenommen. "Dieser Vorfall hat mein Leben verändert. Ein Abschließen des Kapitels ist für mich auch nach der Verurteilung der mutmaßlichen Täter nicht gegeben, denn es geht ja noch weiter: der Terrorismus ist damit ja nicht besiegt." Für Rüdiger und Marianne Faber sollte es eine Traumreise in die Emirate werden - mit Zwischenstopp in Istanbul. Ihr Reiseziel erreichten die Fabers jedoch nie, denn in Istanbul wurde ihre Reisegruppe von einem Selbstmordattentäter in den Tod gerissen. Für Birgit Faber wiegt der Verlust schwer: "Meine Schwiegereltern waren das Zentrum unserer Familie. Trotzdem sind wir als Familie nach diesem schrecklichen Ereignis noch viel enger zusammengerückt." Wolfgang Bachler war 15 Jahre lang als Leiter des österreichischen Einsatzkommandos "Cobra" im Kampf gegen den Terrorismus tätig. "Terror-anschläge durch Einzeltäter, wie wir es spätestens seit Charlie Hebdo erleben, werden zunehmen", ist er sich sicher. Trotzdem rät Bachler davon ab auf Urlaubsreisen zu verzichten. Seine Empfehlung: Die Aufmerksamkeit im Alltag erhöhen und sensibler für die Umgebung sein in der man sich aufhält. "Die Allgegenwärtigkeit des Terrors wirkt wie eine Bedrohung, die mehr und mehr Teil unserer Lebenswirklichkeit wird", sagt der Risikoforscher Ortwin Renn. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, an einem Terroranschlag zu sterben kleiner ist, als an einer Pilzvergiftung, versteht der promovierte Sozialpsychologe, dass die Menschen verunsichert sind.
(SWR)
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Deutsche TV-Premiere: Fr, 22.07.2016, SWR Fernsehen
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