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"Das sind alles gute Jungs!": Gerhard Mewes hält große Stücke auf sein Team. Eintracht Fuhlsbüttel, Kreisklasse Hamburg, hat nur Heimspiele. Gute Jungs? Das ist relativ. Drogendealer, Mörder, sogar ein Terrorist ist schon einmal für die Mannschaft der Strafvollzugsanstalt Fuhlsbüttel aufgelaufen. Mewes ist über 70 Jahre alt und seit über 30 Jahren Trainer der Truppe. Er hat alles gesehen und alles erlebt mit den Häftlingen. Aber egal warum sie einsitzen, "auf dem Platz sind sie nur Fußballer", sagt er. Und das allein zählt für ihn. Gerhard Mewes kommt durch die Sicherheitskontrolle am Haupteingang. Mauern, Stacheldraht, Automatiktürschleusen. Es ist ein Hochsicherheitsknast. Seinen Ausweis muss er im Gegensatz zu anderen Besuchern nicht abgegeben. Ihn kennen sie hier alle seit Jahren. Sein Training, seine Mannschaft sind beliebt in der JVA. Wer ins Team will, muss nicht nur ziemlich gut am Ball sein, sondern sich auch ansonsten perfekt benehmen. Nur die Guten der bösen Jungs dürfen auf den Platz, der im Gefängnis ein Stück Freiheit bedeutet. Einmal pro Woche sind zwei Stunden Training angesetzt. Mewes schwört seine Spieler am Ende des Trainings ein. Sonntagfrüh kommt die dritte Mannschaft vom Barsbütteler SV zum Punktspiel. Dann wollen sie mit einem klaren Sieg mal wieder zeigen, was sie so drauf haben. Schon oft waren sie Meister, aufsteigen dürfen sie aber nicht. Die NDR Journalisten Anne Strauch und Boris Poscharsky waren für ihre Reportage hinter Gittern. Aber sie haben auch die gegnerischen Mannschaften getroffen, die mit eher gemischten Gefühlen zu ihrem Punktspiel in den Knast fahren. Ein Film darüber, dass Fußball für die Resozialisierung von Schwerststraftätern eine große Bedeutung hat. Vielleicht, so ist die Hoffnung, schaffen sie es und werden nach der Haft tatsächlich zu guten Menschen.
(NDR)