Ein berühmter Psychoanalytiker, wegen seiner fünf Ehen auch Blaubart (Barbablù) genannt, soll aus Anlass seines 83-jährigen Geburtstags in einem lokalen Fernsehsender ein Interview geben, das in seiner luxuriösen Villa am Comer See aufgezeichnet werden soll. Der Patriarch, autoritär und launisch wie er ist, der sein Angehörigen immer mal wieder mit der Ankündigung seines kurz bevorstehenden Todes sekkiert, hat seine Kinder, Schwiegertochter und Enkel um sich versammelt. Aber er ist wie üblich mehr an sich selbst und dem Interview als an seiner Familie interessiert. Sohn Federico ist ein schwacher Mann, die Tochter Bella ist Schauspielerin ohne Talent, Gastone, ein Egoist, dessen Gedanken ausschließlich um Sex kreisen. Dann gibt es noch die Enkel Eva und Rinaldo, die durch eine Inzest-Beziehung aneinander gebunden sind. Seine zynischen Bemerkungen bringen die latent vorhandenen Spannungen in der Familie, ihre gestörten Beziehungen zueinander, ihre sexuellen Obsessionen nach und nach ans Licht. Auch jetzt hat er wieder einen Herzinfarkt, die er aber dank der hingebungsvollen Pflege Adeles heil übersteht. Adele war Krankenschwester, ist wohl seine aktuelle Lebensgefährtin und wird von der ganzen Familie verachtet. Der allgemeine Frust, Unmut und Verdruss nehmen zu, bis einer nach dem anderen das Haus verlässt. Rinaldo rast mit seinem Motorrad in den Tod. Es bleibt ihm seine Enkelin, die als einzige Sympathie für ihren Großvater, den alternden Egomanen, empfindet.
(Dieser Text basiert auf dem Artikel Blaubart und seine Kinder aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.)
Länge: ca. 119 min.
Deutsche TV-Premiere: 17.12.1990 (ZDF)
Cast & Crew
- Regie: Fabio Carpi
- Drehbuch: Fabio Carpi
- Produktion: Carlo Tuzii
- Kamera: José Luis Alcaine
- Schnitt: Alfredo Muschietti
- Kostüme: Alberto Verso