Wie können fünf Wasserbüffel für das größte NRW-Verkehrschaos seit Jahren sorgen? Ganz einfach: Sie müssen sich nur die richtige Autobahn für ihren abendlichen Spaziergang aussuchen - die A3. Im Frühling 2018 liefen sie gemächlich auf der A3 bei Leverkusen. Und die Folgen waren einen ganzen Tag zu spüren: 200 Kilometer Stau - im ganzen Land. Die A3 ist eben die Diva unter den Autobahnen. Wenn's hier Probleme gibt, leiden auch alle anderen Autobahnen. Warum? Sie ist zu beliebt. Immer mehr Autos, immer mehr LKW; inzwischen ist sie Deutschlands meistbefahrene Autobahn. Und so schnell wie der Verkehr wächst, kann niemand ausbauen. Auf dem Kölner Ring ist sie acht- bis zwölfspurig. Aber staufrei? Für die Fahrschulen, die hier ihre Autobahnfahrten machen müssen, ist klar: Niemals im Berufsverkehr. Sonst wird aus der Autobahnfahrt eine Geduldsübung. Auf der anderen Seite: die "Drei" hat viele Verehrer: Alle, die beruflich oder als Pendler mit ihr zu tun haben, sind absurderweise fast stolz auf sie. Denn wer es auf der "Drei" schafft - mehr oder weniger geduldig -, der entwickelt ein sehr persönliches Verhältnis zu ihr. Die Fahrschüler! Die Stauexpertin von Straßen NRW! Der Windmühlenbesitzer, der sich mit der riesigen Schallschutzwand direkt an der Mühle anfreunden musste. Der Bauer, der zu einer eigenen Autobahnauffahrt kam - ganz gegen seinen Willen. Und sogar der Naturschützer Jan Boomers! Eigentlich hängt sein Herz an der Ohligser Heide, dem unentdeckten Paradies direkt hinter der gleichnamigen Raststätte. Doch er erinnert sich heute noch gerne an seine ersten Erlebnisse mit der Autobahn: " Wenn wir auf der A3 gefahren sind, gab es immer den einen Moment, wenn meine Eltern vom Deutschen ins Holländische wechselten," - denn die A3 führt eben quer durch unser Land direkt nach Holland. Fazit: Sie ist wirklich eine Diva. Jeder hat sie schon verflucht, aber ist sie eben auch: 181 Kilometer Leben. Nicht immer schön, aber immer aufregend.
(WDR)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 07.06.2019 (WDR)
Cast & Crew
- Drehbuch: Clemens Gersch, Michael Wieseler