Ein kleines Theater am Place de Clichy, eine Lehrerin mit ihren Schülerinnen Anna, Joyce, Claude, Cécile und Lucia. Also nicht vier, sondern fünf. Aber die drei Musketiere sind auch vier, und die Lehrerin bei Rivette heißt Constanze Dumas, und sie proben Marivaux. Rivette liebt es, Tradition und Moderne, Literatur und Theater in seinen Filmen zu verbinden. Die Frauen bewegen sich zwischen nur wenigen Schauplätzen: das Theater, ein Cafe, ein Haus im Pariser Vorort. Der Film erzählt keine Geschichte, die Schauspielerinnen sind wichtiger als jede Story. Jedes Bild, jede Kamerabewegung, jede Kadrierung sind eine Liebeserklärung an sie. Sie werden zu dritt, zu viert, zu fünft gruppiert, und jedesmal anders. Oft im Profil, meist in der Halbtotale, selten in der Großaufnahme. Die Kamera wahrt Distanz und folgt ihnen doch unaufhörlich. Sie sucht etwas, vielleicht das Geheimnis ihrer Schönheit, aber sie nimmt es ihnen nicht, sie ergründet nicht, sie setzt es nur liebevoll in Szene. Männer tauchen nur am Rande auf, als Störung. Einer scheint in dunkle Geschäfte verwickelt, vielleicht gehört er einer Untergrundorganisation an. Ein zweiter könnte sein Gefährte oder Polizist sein, er macht keine gute Figur. Er stört das Arrangement, deshalb muss er wieder verschwinden.
(WDR)
Länge: ca. 155 min.
Deutscher Kinostart: 15.06.1989
Original-Kinostart: 08.02.1989 (F)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Jacques Rivette
- Drehbuch: Jacques Rivette, Pascal Bonitzer, Christine Laurent
- Produktion: Martine Marignac
- Musik: Claudio Monteverdi
- Kamera: Caroline Champetier
- Schnitt: Catherine Quesemand