Ein Prachtexemplar

Dr. Dieter Bartels, Stationsarzt in der Chirurgie, ist beliebt bei seinen Kollegen, sein Chef schätzt ihn als „das beste Pferd im Stall“, selbst der scheidende Oberarzt macht ihm Hoffnungen auf seine Nachfolge.
Und so will sich Bartels, nicht ohne Berechnung, zum 60. Geburtstag seines Chefs nicht lumpen lassen, es muss schon was „Ordentliches“ sein für 2000 Mark!
Da die von ihm mit der Beschaffung des Geschenks beauftragte Antiquitätenhändlerin sicher gehen will, auch wirklich das Richtige für ihren Stammkunden und Jugendstilsammler zu finden, informiert sie den Jubilar von der Absicht seines Mitarbeiters. Und so sucht sich Prof. Kogel ohne dessen Wissen eine besonders schöne, aber wesentlich teurere Jugendstilvase aus, zahlt den Differenzbetrag aus eigener Tasche und bittet die Händlerin um Stillschweigen.
Prof. Kogel kann kaum seinen Geburtstag und „seine Vase“ erwarten. Umso entsetzter ist er verständlicherweise über das „Ersatzgeschenk“, das Bartels in letzter Minute für ihn erstanden hat, weil er sich das Prachtexemplar von einem Kollegen, der ein wenig mehr Ahnung von Antiquitäten besitzt, hat abluchsen lassen.
Da Bartels von dem Handel mit der Vase nichts wissen kann, trifft ihn Kogels Zorn und Rache am nächsten Morgen völlig unvorbereitet. Denn Kogel entzieht ihm in jeder Hinsicht sein kollegiales Wohlwollen und legt ihm, wo er nur kann, Steine in den Weg. Statt der erhofften glanzvollen Karriere beginnt nun sein glückloser Abstieg. Und so sieht Dr. Bartels nur einen Ausweg: die Kündigung.