Weiterer Titel: Eine pornographische Beziehung
Originalpremiere: 1999
13.04.2000
FSK 16
Länge: ca. 81 min.
Sie ist eine unabhängige Frau, die seit Jahren eine spezielle sexuelle Phantasie hegt. Jetzt gibt sie ein Inserat auf. Er ist ein Mann, der sich dadurch angesprochen fühlt. Gemeinsam beschliessen sie, diese Phantasie auszuleben. Zuerst treffen sie sich einmal in einem Hotel, dann öfters. Schleichend entwickelt sich zwischen ihnen eine Beziehung, Gefühle erwachen, Leidenschaft stellt sich ein. Als sie mit einem älteren Ehepaar konfrontiert werden, das sein Leben miteinander verbracht hat, stellen sie sich die Frage, wie es wohl wäre, ein Liebespaar zu sein. Eine Lösung ist nicht in Sichtweite. Der Beziehungsfilm spielt in Paris und glänzt durch eine kluge und feinfühlige Inszenierung. Für ihre Rolle der Frau wurde Nathalie Baye am Filmfestival Venedig 1999 mit dem Preis für die Beste Darstellerin ausgezeichnet.
(SRF)
Mit seinem Titel "Eine pornographische Beziehung" lockt der belgische Regisseur Frédéric Fonteyne den Zuschauer wissentlich auf eine falsche Fährte und gibt vor, mehr zu zeigen, als er tatsächlich tut. So bleiben beispielsweise die sexuellen Fantasien der Protagonisten den gesamten Film über im Verborgenen. Denn es handelt sich mitnichten um Pornographie. "Eine pornographische Beziehung" ist ein gefühlvoll inszeniertes Stück für zwei Personen, das die Hauptfiguren begleitet, ohne auch nur an einer einzigen Stelle in Voyeurismus abzudriften. Rückblickend erzählen die beiden Protagonisten einem Interviewer, der aus dem Off spricht, ihre jeweilige Sicht auf ihr in der Vergangenheit liegendes Verhältnis. "Eine pornographische Beziehung" lebt von den charmanten Dialogen der beiden Hauptdarsteller. "Tango libre", der neueste Spielfilm von Frédéric Fonteyne und eine Tragikomödie, behandelt ebenfalls großen Themen wie Liebe und Freiheit. Hauptdarstellerin Nathalie Baye erhielt 1999 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig die Auszeichnung als beste Schauspielerin für ihre Darstellung in "Eine pornographische Beziehung". Seit ihrer ersten größeren Filmrolle in François Truffauts "Die amerikanische Nacht" im Jahr 1973, drehte Nathalie Baye mit den bekanntesten Regisseuren Frankreichs: Jean-Luc Godard, Maurice Pialat, Bertrand Tavernier, Bertrand Blier, Pierre Granier-Deferre.
(MDR)
Cast & Crew
- Deutsche Sprecher: Jacques Viala
- Regie: Frédéric Fonteyne
- Drehbuch: Philippe Blasband
- Produktion: Patrick Quinet, Rolf Schmid, Claude Waringo, Marc Dalmans, Cathy Deharynck, Patrick Pesenti, Olivier Rausin, Artémis Productions
- Musik: André Dziezuk, Marc Mergen, Jeannot Sanavia
- Kamera: Virginie Saint-Martin
- Schnitt: Chantal Hymans
- Szenenbild: Marc-Philippe Guerig
- Regieassistenz: Manu Kamanda, David Putorti, David Maria Putorti, Christine Rabette