68er-Aktivist, Stadtguerillero, Taxifahrer, Sponti, Umweltminister in Turnschuhen, Außenminister im Anzug: Joschka Fischer hat sich nie in ein Schema pressen lassen. Anhand seiner Person schildert Pepe Danquart 60 Jahre deutsche Nachkriegsgeschichte. Das bewegte Leben von Joseph "Joschka" Fischer dient Regisseur Pepe Danquart als roter Faden, um von sechs Jahrzehnten deutscher Nachkriegsgeschichte zu erzählen. Von den spießigen 1950er-Jahren, den wilden Tagen der APO und der bleiernen Zeit des RAF-Terrors über die Anfänge der Antiatomkraftbewegung und die Gründungsjahre der Grünen bis hin zum Fall der Mauer und der ersten rot-grünen Bundesregierung. Kurzweilig und aufschlussreich mit teils noch nie gezeigten, beeindruckenden Dokumentarbildern liefert der Film einen Querschnitt durch 60 Jahre deutsche Geschichte. Er schildert die Entwicklung eines Landes, das viele Jahre brauchte, um Demokratie zu lernen und sich von den Schatten der Vergangenheit zu lösen. Mit besonders markanten Szenen seiner und der deutschen Geschichte konfrontiert, kommentiert Joschka Fischer nachdenklich, auch selbstironisch und eröffnet dadurch zugleich einen neuen Blick auf seine Person. Fischer hat, kein Zweifel, Geschichte gemacht. Doch es ist die ganz besondere Geschichte der Deutschen, die eine Karriere wie seine überhaupt erst ermöglicht hat. Zahlreiche Zeitzeugen, von Katharina Thalbach über Daniel Cohn-Bendit bis zur Band Fehlfarben, runden Pepe Danquarts Dokumentarfilm ab zu einem gleichermaßen kontroversen wie unterhaltsamen Kaleidoskop aus Tagen, in denen keine Atempause gemacht wurde.
(NDR)
Länge: ca. 140 min.
Deutscher Kinostart: 19.05.2011
Deutsche TV-Premiere: 21.05.2013 (arte)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Pepe Danquart
- Drehbuch: Pepe Danquart
- Produktion: Mirjam Quinte
- Musik: Sebastian Padotzke, Thomas Hanreich
- Kamera: Kolja Brandt, Christopher Haering
- Schnitt: Toni Froschhammer