Seit Jahrzehnten wird in der schwäbischen Kleinstadt Pfullendorf so gewählt, wie Pfarrer Hund es will. Bürgermeister und Gemeinderat tun, was der autoritäre Geistliche ihnen vorschreibt. Deshalb ist es ein Schock für den Pfarrer, als die scheinbar chancenlose Gegenkandidatin Dorothee Auer die Bürgermeisterwahl gewinnt. Im Bemühen, alles richtig zu machen, unterlaufen der unerfahrenen Politikerin böse Schnitzer und der rachsüchtige Pfarrer schaut ihr dabei genüsslich zu. Doch dann verliebt sich sein Bruder Tillmann in die Bürgermeisterin. Die energische Dorothee Auer (Nicole Heesters) ist am Ziel ihrer Wünsche. Mit hauchdünner Mehrheit hat die ambitionierte Leiterin der hiesigen Volkshochschule den populären Ludwig Thannhäuser (Walter Hess) geschlagen und tritt nun ihr Amt als Bürgermeisterin an. Kein leichter Job für eine Frau im erzkonservativen Umfeld. Denn Thannhäuser ist seit jeher der verlängerte Arm des erzkatholischen Pfarrers Tobias Hund (Martin Lüttge). Mit seinen guten Beziehungen zum Rathaus und einschlägigen Predigten hat der bärbeißige Geistliche das malerische Bodensee-Städtchen Pfullendorf im Linzgau über Jahrzehnte hinweg quasi allein regiert. Umso schwerer findet der Prediger sich mit der demokratischen Abwahl seiner Marionette Thannhäuser zurecht. Aber noch immer sitzen Hunds Anhänger im Stadtrat und blockieren dort auf sein Kommando alle Versuche der neuen Bürgermeisterin, frischen Wind in die verkrusteten Gemeindestrukturen zu bringen. Durch die Erstellung einer Pfullendorf-Website und die Abschaffung kostspieliger Dienstautos kann Dorothee dennoch einige Sympathiepunkte verbuchen. Aber erst als sie zur Überraschung aller den Stuttgarter Medienunternehmer Dr. Lodemann (Vitus Zeplichal) dazu bringt, in Pfullendorf ein Call-Center und eine Diskothek zu eröffnen, bekommt die neue Bürgermeisterin allmählich Oberwasser: Geld stinkt nicht, und Gewerbesteuer wird immer gerne genommen. Pfarrer Hund kocht vor Wut und bittet seinen Bruder Tillmann (Christian Kohlund), einen Journalisten, dem ominösen Lodemann auf den Zahn zu fühlen. Als sich herausstellt, dass Lodemann ein Pornoproduzent und zudem insolvent ist, beginnt der Pfarrer zu frohlocken. Der politisch erledigten Dorothee bleibt nur noch der Rücktritt. Doch inzwischen hat Tillmann sich in die Kommunalpolitikerin verliebt und redet seinem selbstgerechten Pharisäer-Bruder ordentlich ins Gewissen. Als Dorothee durch einen Glücksgriff das renommierte Festival der Volksmusik in die Stadt holt, sieht auch Pfarrer Hund zähneknirschend ein, dass es besser ist, an einem Strang zu ziehen. "Katz und Hund" ist eine vergnügliche ländliche Komödie mit Nicole Heesters als forscher Neu-Bürgermeisterin, die sich in einem Bodensee-Städtchen gegen den katholischen Ortsgeistlichen Martin Lüttge behaupten muss. Auch die weiteren Rollen sind hervorragend besetzt mit Christian Kohlund, Lisa Kreuzer, Sepp Schauer und Doris Kunstmann. In einem Gastauftritt singt die österreichische Musikerin Zabine, eigentlich Sabine Kapfinger, ein exklusiv für "Katz und Hund" geschriebenes Lied. Regie führt Dieter Berner, das Drehbuch stammt aus der bewährten Feder von Ulrike Münch und Felix Huby.
(MDR)
Länge: ca. 90 min.
Cast & Crew
- Regie: Dieter Berner
- Drehbuch: Felix Huby, Ulrike Münch
- Produktion: Regina Ziegler, Ursula Vossen, Sabine Belcher, Hartmut Köhler
- Produktionsfirma: Regina Ziegler Filmproduktion
- Musik: George Berner
- Kamera: Carl Finkbeiner
- Schnitt: Jens Klüber
- Maske: Ingrid Massmann-Körner, Inge Rothaupt
- Ton: Benjamin Riesenfeld
- Stunts: Siegfried Polap