Die Geschichte dieses Historienfilms ist rein erfunden ein propagandistisches Konstrukt. Sie spielt Anfang des 19. Jahrhunderts. Napoleons Truppen haben Berlin besetzt, der preußische König musste fliehen. Auch in Pommern stehen die Franzosen; Ortskommandant Loucadou bereitet die Übergabe der Stadt vor. Sein Gegenspieler ist Joachim Nettelbeck, der zusammen mit seiner Tochter Maria die Bürgerwehren zur Verteidigung der Stadt organisiert. Die Bürger der Stadt sind zum selbstlosen Einsatz bereit und vernichten sogar ihren eigenen Besitz. Als unter der neuen Führung des jungen Major Gneisenau die städtische Bevölkerung zum Kampf antritt, beschießt die französische Armee die Festung mit Artillerie. Doch die Bevölkerung gibt nicht auf; am Ende geht sie als Sieger aus dem Kampf hervor. Vorlage für den Film war das Theaterstück "Colberg" von Paul Heyse (1868), das die "Idee eines Volkes in Waffen" propagierte und obrigkeitskritische Züge enthielt. Mit acht Millionen Reichsmark Produktionskosten war "Kolberg" der teuerste Film der NS-Zeit, was aufgrund des immensen Aufgebots an Statisten, Ausrüstung und Pferden nicht verwundert. Obwohl als Mittel der psychologischen Kriegsführung in Auftrag gegeben, kam der Film nicht sofort ins Kino, sondern wurde deutlich gekürzt und umgeschnitten. Als er dann am 30. Januar 1945 in die deutschen und französischen Kinos kam, hatte er nicht mehr die erhoffte Wirkung. Ironie der Geschichte: Sechs Wochen nach der Premiere am 18. März 1945 wurde Kolberg von sowjetischen und polnischen Truppen erobert. Als sogenannter Vorbehaltsfilm wird "Kolberg" mit einer Begleitdokumentation auf ARTE präsentiert.
(arte)
Länge: ca. 111 min.
Original-Kinostart: 30.01.1945 (X23)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Veit Harlan, Wolfgang Liebeneiner
- Drehbuch: Veit Harlan, Alfred Braun, Joseph Goebbels
- Produktion: Veit Harlan, Joseph Goebbels, Conny Carstennsen, Rudolf Fichtner, Wilhelm Sperber
- Produktionsfirma: Universum Film
- Musik: Norbert Schultze
- Kamera: Bruno Mondi
- Schnitt: Wolfgang Liebeneiner, Wolfgang Schleif
- Regieassistenz: Kurt Meisel, Wolfgang Schleif
- Ton: Hermann Storr
- Spezialeffekte: Gerhard Huttula