Mit reinem Gewissen

Der Kopf der Katze Eine Mutter lebt isoliert von der Außenwelt mit ihrer siebenjährigen Tochter in einem abgelegenen Haus. Die Mutter will ihr Kind auf das Leben in einer unbekannten Zukunft vorbereiten und bildet es zu einer - wie sie es nennt - Spezialistin aus. Der Verzicht auf materielle Dinge ist die erste Lektion. Körperliche Fitness, Wissen und handwerkliche Fähigkeiten sind ebenso wichtig: Das Mädchen muss sich von allen Spielsachen trennen. Sie muss lernen mit einem Gewehr umzugehen und ein Auto zu fahren. Als die Tochter zur Belohnung für ihre Fortschritte einen dreizehnjährigen Jungen, genannt "Hund", von der Mutter geschenkt bekommt, ändert sich alles. "Der Kopf der Katze" ist ein faszinierend beklemmender Kurzfilm und visuell spannender Genre-Mix zwischen Drama, Horror und Sci-Fi. Petra Schmidt-Schaller und Rosa Henriette Löwe beeindrucken mit ihrem intensiven Spiel. Der Film wurde in Mitteldeutschland, in Pirna gedreht. Er hat das FBW-Prädikat "besonders wertvoll" und feierte 2021 beim LA Shorts International Film Festival Premiere. Der MDR zeigt den Film in der ersten Kurzfilmnacht 2022 anlässlich des Filmfests Dresden. Tochter: Rosa Henriette Löwe Mutter: Petra Schmidt-Schaller Hund: Oskar Brandt Yallah Habibi Kurzfilm Deutschland 2020 Die 18-jährige Elaha will ausziehen. Und zwar dringend! Tagsüber streitet sie mit ihrer Mutter über das unaufgeräumte Zimmer, nachts arbeitet sie mit ihrer besten Freundin Ina im Club, um Geld für die erste gemeinsame Wohnung zu sparen. Mit gekonnter Schlagfertigkeit begegnet Elaha Leuten, die ihr blöd kommen. Besonders wenn sie ständig und überall mit der Herkunft ihrer Eltern konfrontiert wird. Die kommen nämlich aus Afghanistan. Musik: Rodolfo Anes Silveira Kamera: Felix Pflieger Buch: Mahnas Sarwari und Anja Scharf Regie: Mahnas Sarwari Elaha: Banafshe Hourmazdi Ina: Deborah Maditha Dolle Mutter: Sammah H. Vater: Mohammad-Ali Behboudi Land of Glory Kurzfilm Deutschland 2020 Eine Schule irgendwo in Ungarn. Es könnte ein ganz normaler Schultag sein, aber hoher Besuch hat sich angekündigt, der Premierminister höchstpersönlich kommt. Die Sekretärin hat das Festprogramm bis ins kleinste Detail vorbereitet. Alles soll perfekt sein, auch die Festtorte in Form der ungarischen Landesgrenzen. Doch die Torte passt nicht in den Kühlschrank. Während das Küchenpersonal dieses Problem lösen muss, bereitet die 17-jährige Márti, die die Begrüßungsrede halten soll, im Stillen ihre kleine Revolution vor. "Land of Glory" von Borbála Nagy erzählt mit leiser Ironie in einem authentischen Look vom "ganz normalen Alltag" in der ungarischen Provinz. Der Film hat 2020 u.a. den Deutschen Kurzfilmpreis in der Kategorie "Spielfilm zwischen 10 und 30 Minuten Laufzeit" gewonnen. Der MDR strahlt den preisgekrönten Kurzfilm zum ersten Mal im deutschen Fernsehen in der ersten MDR-Kurzfilmnacht im Jahr 2022 aus. Musik: Tamás Bohács Kamera: Moritz Friese Buch: Borbála Nagy und Judit Anna Bánházi Regie: Borbála Nagy Márti: Hanna Angelus Emmi: Zsuzsa Faragó Direktor Takáts: Péter Janklovics Cilike: Nóra Rainer-Micsinyei Dezember Kurzfilm Deutschland 2021 Eine Autofahrt durch eine karge Winterlandschaft. Im vorderen Teil des Wagens spitzt sich ein bedrückendes Wortgefecht zwischen Mutter und Vater zu. Auf der Rückbank sitzt ein 8-jähriger Junge und bittet um eine Toiletten-Pause. Während der Streit zwischen den Eltern zu eskalieren droht, schlüpft der Junge unbeachtet aus dem Wagen. Auf einer Autobahnbrücke beobachtet er den vorbeirauschenden Verkehr, bis ihn ein lautes Hupen aufschreckt. "Mit einer klugen Bildkomposition, einer ungewöhnlichen musikalischen Untermalung und einer exzellenten Erzähldramaturgie", so die Deutsche Film- und Medienbewertung, erzählt der Film eindringlich und überzeugend die Perspektive eines Kindes inmitten einer Partnerschaftskrise. "Dezember" ist als Kurzfilm beim Filmfest Dresden 2022 eingereicht. Der MDR zeigt den Film in der ersten Kurzfilmnacht 2022 anlässlich des Filmfests Dresden. Musik: Darius Shahidifar Kamera: Pascal Messmer Buch: Kristian Kiehling Regie: Kristian Kiehling Junge: Dylan Blake Mendoza Frau: Nell Pietrzyk Mann: Sebastian Nakajew Mit reinem Gewissen Kurzfilm Deutschland 2020 Eine selbsternannte Bürgerwehr entfernt den Tunesier Karim gewaltsam aus einem Supermarkt, nachdem dieser von einer Angestellten des Diebstahls bezichtigt wird. Auf dem Parkplatz binden sie ihn an einen Baum, drangsalieren ihn und geben nicht eher nach bis sie die vermeintlich gestohlene Ware gefunden haben. Zwei Polizeibeamtinnen treffen am Tatort ein und bitten alle Beteiligten um ihre Aussagen. Aus Sicht der unterschiedlichen Personen erzählt der Film in Rückblenden die Geschichte eines Vorfalls, wobei die scheinbare Wahrheit des Gesagten immer wieder in Frage gestellt wird. Der Kurzfilm "Mit reinem Gewissen" stellt die Frage, wann Zivilcourage in rechte Gewalt umkippt und wie diese durch soziale Medien noch weiter verstärkt wird. Inspiriert ist die Handlung von verschiedenen Ereignissen, die von Gewalt gegen Migrant*innen geprägt sind. Musik: Sebastian Nehen Kamera: Benjamin Schindler Buch: Jan Wilde Regie: Jan Wilde Karim Ben Salah: Talha Akdeniz Juliane Giess: Inka Pabst Holger Arndt: Hubert Burczek Renate Urban: Dieter Rita Scholl Jochen Wünschelmann: Jean Denis Römer Daniel Wörth: Thilo Herrmann Christian Schramm: Timo Möller Nadine Ölmez: Idil Üner Ulrike Marwitz: Anne Hoffmann...