Der Film folgt der Vorlage von Lessings "Dramatischem Gedicht" und erzählt die Geschichte eines jüdischen Kaufmanns im Jerusalem des zwölften Jahrhunderts, als christliche Kreuzritter die Stadt belagern und gegen die ansässigen Muslime und Juden kämpfen. Zentral ist, wie im Theaterstück, die beeindruckende "Ringparabel". Nathan hat seine gesamte Familie im Krieg verloren. In seinem Hause wächst als Adoptivtochter Recha auf, deren Herkunft niemand außer Nathan kennt. Sie stammt aus einer christlich-muslimischen Familie, da ihr verstorbener Vater, Bruder des regierenden Sultans, zum Christentum konvertiert ist. Bei einem Brand wird Recha von einem christlichen Tempelherrn gerettet. Doch dieser will den Dank Nathans nicht entgegennehmen, weil er Jude ist. Sultan Saladin möchte indessen Nathan um Geld bitten. Unter dem Vorwand, seine Weisheit zu prüfen, fragt er ihn danach, welche Religion die einzig wahre sei. Nathan antwortet mit der berühmten "Ringparabel": Er erzählt die Geschichte von drei Söhnen, die alle drei im Besitz eines Rings sind, der besondere Macht haben soll. Der Ring steht hier für die Religion und die Toleranzidee, dass jede Religion auf ihre Weise einen Bezug zu Gott hat. Inzwischen hat der Tempelherr sich in Recha verliebt und möchte sie heiraten. Doch wieder einmal stehen die verschiedenen Religionen im Weg ...
(arte)
Länge: ca. 125 min.
Deutscher Kinostart: 29.12.1922
Cast & Crew
- Regie: Manfred Noa
- Drehbuch: Hans Kyser
- Buchvorlage: Gotthold Ephraim Lessing
- Produktion: Erich Wagowski
- Produktionsfirma: Bavaria Filmproduktion
- Musik: Willy Schmidt-Gentner, Aljoscha Zimmermann, Rabih Abou-Khalil
- Kamera: Gustave Preiss, Hans Karl Gottschalk