Kaum eine Oper ist so im zeitlichen Kontinuum der Geschichte verankert wie Giacomo Puccinis "Tosca". Die Handlung spielt im Rom des ausgehenden 18. Jahrhunderts, wo geistliche und weltliche Macht, Kirchenstaat und Polizeistaat aufeinander treffen. Architektonischer Ausdruck dieser Verbindung sind Bauwerke wie die Kirche St. Andrea della Valle, der Palazzo Farnese oder die Engelsburg, die bis heute das Gesicht der Ewigen Stadt prägen. - Sie sind die Schauplätze für Puccinis Oper. Perfekt spielt er auf der Klaviatur der Gefühle, lässt die Zuschauer mitfühlen mit der Operndiva Tosca, deren Liebe zu Cavaradossi auf Grund der politischen Umstände zum Scheitern verurteilt ist. Puccini bekannte sich damit endgültig zum Verismo: Trotz einer Musik voller Wohllaut, eingängiger Kantilenen und solch bekannter Stücke wie Toscas "Vissi d'arte" und Cavaradossis "E lucevan le stelle" erspart die Oper ihrem Publikum nicht die Härte, mit der politische Macht und selbstversessene Skrupellosigkeit das Leben der weniger Mächtigen zerstören kann. Dirigent Bruno Bartoletti, Regie Gianfranco de Bosio, mit Raina Kabaivanska (Tosca), Plácido Domingo (Mario Cavaradossi), Mario Ferrara (Spoletta), Bruno Grella (Sciarrone), Giancarlo Luccardi (Angelotti), Alfredo Mariotti (Sagrestano), Domenico Medici (Carceriero), Sherrill Milnes (Scarpia), New Philharmonia Orchestra, Opernverfilmung 1976...
(ORF)
Länge: ca. 120 min.
gezeigt bei: Erlebnis Bühne (A, 2011)
Cast & Crew
- Regie: Gianfranco De Bosio
- Drehbuch: Giuseppe Giacosa, Luigi Illica, Victorien Sardou
- Produktion: Claudio Gaeta, UNITEL
- Musik: Giacomo Puccini, Bruno Bartoletti
- Kamera: Luigi Verga