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Ritt zum Ox-Bow

(The Ox-Bow Incident) USA, 1943

SWR/BR/Fox
  • Platz 817457 Fans
  • Wertung0 72285noch keine Wertungeigene: -

Filminfos

Originalpremiere: 08.05.1943
FSK 12
Länge: ca. 77 min.
Westernklassiker mit Henry Fonda und Anthony Quinn, der sich mit dem Thema Faschismus und Lynchjustiz auseinandersetzt: Eine Gruppe Männer macht Jagd auf drei Fremde, die angeblich den Rancher Kinkaid erschossen haben sollen. Ihr Anführer, der Ex-Südstaaten-Offizier Tetley, zwingt die beiden Cowboys Gil und Art, bei der Menschenjagd mitzumachen. Man fängt die verängstigten angeblichen Mörder ein und hängt sie auf. Kurz darauf stellt sich heraus, dass ihr angebliches Opfer Kinkaid noch lebt. Nevada 1885. Nach einem harten Winter kommen die beiden Cowboys Gil Carter und Art Croft in eine abgelegene Westernsiedlung.
Als sie sich gerade im Saloon einen Whisky gönnen, verbreitet ein junger Mann die Nachricht, ein Viehzüchter sei erschossen worden. Sofort entbrennt eine lebhafte Debatte unter den Männern, was zu tun sei. Major Tetley, Farnley und die alte Jenny "Ma" Grier rufen mit massiven Drohungen zur Lynchjustiz auf und überschreien die Warnungen des besonnenen Richters Tyler. Gesetzwidrig wird ein Suchtrupp eingeschworen, dem sich auch Gil und Art anschließen müssen. Als Fremde im Ort - und sie fühlen sich beide nicht als Helden - können sie sich dieser Forderung schlecht entziehen, obwohl sie erkennen, dass hier einige Fanatiker die Menge zur Gewalt geradezu antreibt. Nach einem langen, beschwerlichen Ritt werden in der Nacht drei friedlich lagernde Männer gefangen genommen: der Rancher Martin, ein Mexikaner und der alte "Dadd". Obwohl sie von dem angeblichen Mord nichts wissen und ihre Unschuld beteuern, erklären Tetley und seine Gesinnungsgenossen den Ort zum Gericht. Als Schuldbeweis genügt ihnen, dass sie bei den Männern Rinder des Viehzüchters ohne Kaufbeleg und einen Revolver finden. Urteil: Hängen. Vergeblich und wohl auch zu ängstlich lehnt sich Gil gegen dieses ganze Verfahren auf. Als das Lynchurteil vollstreckt ist und Gil Martins Abschiedsbrief vorgelesen hat, reiten die meisten der Männer tief betroffen zurück. Auf dem Heimweg begegnen sie dem Sheriff, der berichtet, dass der Viehzüchter lebt und die wirklichen Täter im Gefängnis sitzen.
Major Tetley erschießt sich aus Angst vor dem aufgebrachten Mob, der einen Sündenbock sucht. Gil und Art werden Martins Witwe den Abschiedsbrief bringen. In seinem ersten Western setzt sich William Wellman (1896-1975) 1943 mit Faschismus und Lynchjustiz auseinander. In den USA war "Ritt zum Ox-Bow" damals "ein unwillkommener unzeitgemäßer Film, eine Analyse des amerikanischen Faschismus mitten im Krieg Amerikas gegen die Faschisten, also ein defätistisches Werk" (Jo Hembus). "Ritt zum Ox-Bow" entstand nach dem Roman "The Ox-Bow lncident" von Walter van Tilburg Clark. Heute ist er inzwischen längst zum Klassiker geworden "mit der zeitlosen Botschaft, dass Respekt vor dem Recht und Ehrfurcht vor dem Menschenleben sich gegenseitig bedingen". "Es ist schwer sich einen kommerziell weniger versprechenden Film vorzustellen. In etwas über einer Stunde untersucht er die meisten der grundlegenden Schwächen der Menschen - Grausamkeit, Blutlust, Brutalität, Kleinmut und falscher Stolz. Aber er hat auch die Moral, rundweg und unablässlich, den Horror einer Mobherrschaft zu zeigen. Und er hat die Tapferkeit von kompromissloser Wahrheit. William Wellman hat beim Film mit einem Realismus Regie geführt, der so scharf und kalt wie ein Messer ist, nach einem Drehbuch von Lamar Trotti, das wunderschön direkt mit Situationen und Wörtern ist. Und eine durchweg exzellente Besetzung spielt den Film brillant.
"Ritt zum Ox-Bow" ist nicht ein Film, der ihren Tag aufhellen oder aufheitern wird. Aber er ist einer, der in Sachen schieres, starkes Drama gegenwärtig schwer zu schlagen ist." (Bosley Crowther in der New York Times, 10. Mai 1943)...
(BR Fernsehen)
Cast & Crew

im Fernsehen

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