Wassa ist Besitzerin eines großen Flussschifffahrtsunternehmens. Ihr ganzes Streben ist auf Geschäft, Macht und Geld gerichtet. Selbst eine vom Leben Gezeichnete, getreten und gekränkt, ist sie voller Menschenhass und Härte. Auch das Verhältnis zu ihrer Familie ist nur von ihrem Geschäftssinn bestimmt. Ihren Mann, einen Säufer und Kinderschänder, zwingt sie zum Selbstmord, als eine Anklage sich nicht mehr verhindern lässt. Auf den Sohn rechnet Wassa nicht, seit er, krank und im Ausland, als Erbe nicht mehr in Frage kommt. Auch die beiden Töchter sind innerlich zerstört. Nur ihre Schwiegertochter Rachel fungiert als Wassas Gegenpol. Sie, die als Revolutionärin im Untergrund kämpft, will ihren Sohn aus dem verderblichen Milieu der Familie Schelesnow herausholen. Für Wassa aber ist der Enkel als einziger Erbe die Hoffnung und Rechtfertigung ihres unglücklichen, verderblichen Lebens. Sie weigert sich, ihn der Mutter zurückzugeben. Das Ringen um das Kind steigert sich zu symbolhafter Bedeutung. Wassa, die die Schwiegertochter als ebenbürtig anerkennt und achtet, fühlt sich dennoch im Interesse des Geschäfts berechtigt, Rachel bei der Polizei zu denunzieren. Ihren Plänen kommt der Tod zuvor: Sie stirbt, und die Familie stürzt sich begierig über Safe und Kassenbücher.
(ZDFtheaterkanal)
