Den österreichischen Schauspieler, Songwriter und Musiker Gerald Votava verband bis zu ihrem Tod eine innige künstlerische Freundschaft mit der Jahrhundert-Autorin Christine Nöstlinger. In "Maikäfer, flieg!", der 2016 erschienenen Verfilmung von Nöstlingers Kriegserinnerungen, spielte er mit ungeheurer Innigkeit den Vater der Dichterin. Damals überreichte die Autorin Votava zwei Dutzend späte Dialektgedichte, ebenso hellsichtige wie pessimistische, ebenso warmherzige wie tieftraurige Lyrik. Votava könne etwas daraus machen, sagte die Dichterin. Drei Jahre später liegt nun das Album "A schenes Lem!" vor. Ein großartiges, modernes, distant-emotionales Album mit Texten, die gleichermaßen aus einer fernen Vergangenheit zu kommen scheinen und doch ein fast prophetisches Wissen um das Schicksal der Menschheit ausstrahlen. Gemeinsam mit dem Großmeister der Knöpferlharmonika, Walther Soyka, und der fantastischen Drummerin Maria Petrova, präsentiert Gerald Votava nun in der Reihe "Wechselspiele - Konzerte in St. Corona" einige der neuen Nöstlinger-Songs und das in einem speziellen Rahmen: Kulturmoderatorin Teresa Vogl fungiert dabei stellvertretend für das Live-Publikum und kommt mit der Künstlerin zwischendurch ins Gespräch.
(ORF)
