12.10.2017
Deutsche TV-Premiere: 06.02.2019 (WDR)
"Nicht meine Lieder haben mich berühmt gemacht. Die Fatwa war es." 2012 rief ein Großajatollah die Todes-Fatwa gegen den Musiker Shahin Najafi aus - ein islamisches Rechtsgutachten, das einem Aufruf zum Mord gleichkommt. Anlass war ein kontroverser Liedtext über die Unterdrückung von Frauen und die Verletzung von Menschenrechten im Iran. In seiner Jugend war Najafi gläubiger Moslem gewesen, begabt in Koran-Rezitation - heute setzt er bei jedem Konzert sein Leben aufs Spiel. "Wenn Gott schläft" erzählt die Geschichte des in Köln lebenden iranischen Musikers Shahin Najafi, der zum Untertauchen gezwungen wird, nachdem religiöse Hardliner 100.000 Euro auf seinen Kopf ausgesetzt haben. Er riskiert dennoch alles, um wieder auf die Bühne zurückzukehren, und verliebt sich ausgerechnet in eine Frau, deren Familie einst mit dem Regime verbunden war, dessen Hardliner ihm heute nach dem Leben trachten. Der Film behandelt das Thema der künstlerischen Freiheit, das nicht zuletzt durch das Attentat auf "Charlie Hebdo" im Januar 2015 und die Terror-Anschläge im November 2015 in Paris, unter anderem auf den Musikclub Bataclan, weiter an Bedeutung gewonnen hat. Darüber hinaus erzählt der Film vom religiösem Fundamentalismus und dem Verlust der Heimat und behandelt dabei auch die Frage, wie viel man bereit ist, für seine Überzeugungen zu riskieren.
(hr-fernsehen)