Entscheidende Momente: Die Hunnen und die Pest

Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Stadt Kaffa Zeuge eines erbitterten Kampfes. Doch über dem Schauplatz der Auseinandersetzung schwebte ein weiterer Feind unsichtbar und grausam die Pest. Die Folgen dieses Feindes sollten in naher Zukunft viele Millionen Menschen das Leben kosten. Die schreckliche Epidemie trat zum ersten Mal in den 30er Jahren des 14. Jahrhunderts in China auf. Entlang der Handelsrouten fand die Pest stets neue Opfer und verbreitete sich schlagartig in Richtung Westen.

Ratten gelten nach heutigem Wissensstand als Überträger der Pest. Die Bakterien, die sich im Blut der Tiere befanden, wurden durch Flöhe verbreitet. Durch die Vielzahl der Ratten sowie der parasitär lebenden Flöhe verbreitete sich die Krankheit in rasanter Geschwindigkeit.

Die Machtlosigkeit der Stadtbewohner wurde schnell deutlich. Die Menschen flüchteten auf das Umland, während in den engen Städten bereits der Gestank der Seuche in der Luft lag. Die Gassen waren gepflastert mit Kranken, die erst durch riesige Geschwüre und später durch schwarze oder blauschwarze Flecken gekennzeichnet waren.

Die Pest schwebte wie eine dunkle Wolke über dem Europa der damaligen Zeit. Die Seuche führte zu Verrat, Menschenverachtung, Judenverfolgung und dem Zerfall von Familien. Niemand war vor der Epidemie sicher.

Die Episode der Reihe Entscheidende Momente verfolgt den Weg der Seuche durch das Europa des Mittelalters. Geschichtliche Hintergründe werden anschaulich dargestellt und helfen, ein vollständiges Bild der damaligen Zeit zu vermitteln. Etwa 650 Jahre später macht sich der Wissenschaftler Mark Horton zur Aufgabe, die Krankheit anhand von Ausgrabungen und DNA-Analysen weiter zu entschlüsseln.