Ferienstraßen im Südwesten

Die Reise beginnt in Baden-Baden. Roland Seiter, Pressesprecher der Stadt, geht im Käfer-Oldie auf die Suche nach dem legendären Flair der Luxusherbergen entlang der Schwarzwaldhochstraße, die heute rechts und links der Route verrotten. Ihm werden die Zuschauer auf der Reise bis Freudenstadt immer wieder begegnen. Er hat historische Fotos und Filmaufnahmen im Gepäck - von der Bühler Höhe, dem Kurhotel Sand. Bilder, die wehmütig machen. Vollbelegt und fröhlich dagegen ist die Badener Höhe, die Karlsruher Naturfreunde 1924 gebaut haben. Nach einem Arbeitsleben in der Autoindustrie wagen Andrea Joekel und Erich Müller die Herausforderung als Herbergseltern. Menschen wie sie findet man immer wieder an der Strecke. Menschen, die versuchen, das komplizierte Gleichgewicht zwischen Naturschutz und Tourismus in Balance zu halten. So zum Beispiel die Schäferin Ute Swensson, die mit ihrer Schafherde die Grinden schützt. Eine Herausforderung für alle, die versuchen, den Schwarzwald lebendig zu halten, ist der Klimawandel, der wärmere, regenreiche Winter bringt .Trotz Schneekanonen entstehen Verluste, die das Freizeitzentrum am Mehliskopf nur noch mühsam durch das Funsport-Geschäft im Sommer ausgleichen kann. Die Motorradfahrer lässt das kalt. Ihnen ist die kurvenreiche Strecke zur jeder Zeit ein Vergnügen. Christian Bähr, selbst leidenschaftlicher Biker, versucht das als Polizist mit sportlichem Charme zu regulieren. Kurz vor dem Ziel besucht Roland Seiter den Archivar Patrick Götz und lässt sich von ihm in ein fast vergessenes Kapitel Militärgeschichte einführen. Nur Fotos zeigen noch die Flakstellungen der Luftverteidigungszone West, mit denen Hitler den Krieg gewinnen wollte. In Freudenstadt endet die Reise mit einem Schimmer Hoffnung. Hoffnung für die altehrwürdige Hotellerie. Und damit für ein so wertvolles Kapitel Schwarzwald-Geschichte.